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Besucherhinweise

Sie befinden sich auf der Webseite von "He Did It 1984", Jo, die zwar nur als provisorisch zu gelten hat, aber immerhin einen allerersten Versuch hin zum Veröffentlichen seiner Gedanken darstellt. Das "Interview" ist fiktiv und entstand im August 2014.

Der hier zu lesende Text ist ursprünglich mit zahlreichen Fotos, Grafiken, Karikaturen usw. versehen worden. Speziell aus Fragen des Copyrights musste in dieser Fassung auf die Bebilderung vollständig verzichtet werden. Wir bitten um Verständnis.

 

Diese Seite enthält auch die

Gebrauchsanweisung für das "SPIEL" / die "Übung"

wozu wir Sie herzlich einladen ...

 

Teil-Auszüge einer Titelgeschichte eines großen deutschen Nachrichtenmagazins vom ...

Ankündigung / Vorbericht:

„Wenn ich gut bin, bin ich gut.

Wenn ich böse bin, bin ich besser.“

 

„He Did It 1984“ hat mit “Ich habe deutlich gesagt, dass …” eine mittlerweile unüberschaubare Welle der Erkenntniserweiterung losgetreten, die einem Jeden offen steht. Möglich wurde diese in der Geschichte einzigartig dastehende Methode zur individuellen Selbstfindung erst durch die Verbreitung des Internet, was auch einer der Gründe ist, warum er das nicht schon damals veröffentlichte. Er hat bis heute keinen PC mit Internetanschluss.

 

Das unvermeidliche Austauschen der Ergebnisse dieses Brainstormings im weltweiten Netz und, obwohl vom Initiator so nicht gewollt: „... um das eigenständige, persönliche Ausarbeiten kommt keiner herum der wirklich wissen will!“, führte aber gerade dadurch zu einer Explosion von Innovationen auf nahezu allen Gebieten menschlichen Wirkens und Verstehens. Die Börsen, schon immer sensibel reagierende Indikatoren auf Veränderungen, gebärden sich neuerdings paranoid. Während einige Gewerke und Unternehmenszweige boomen (allein der Absatz von eingespielten Richard Wagner-Tonträgern verfünfundzwanzigfachte sich in Deutschland seit bekannt wurde, dass HDI 1984 dessen Werke „in der Grundschule zum Pflichtfach“ machen wollen würde), stehen ganze Zweige bislang erfolgsverwöhnter Branchen wie ..., ... usw. beinahe vor dem Aus. Damit nicht genug häufen sich Meldungen über Selbstmorde in kaum gekanntem Ausmaß.

Größte Verwirrung der globalen Gemeinde von Hobbypsychologen löste in diesem Zusammenhang vor Monaten eine Äußerung von „He Did It 1984“ aus, die, obwohl nicht gesichert, schnell kursierte: „Selbstmord ist notwendig und von mir zu empfehlen.“

Dass dieses, weil dem Autor zugeschriebene aber aus dem Zusammenhang gelöste Wort so nicht recht stimmen könne, setzte sich dann zwar schnell durch, hinderte etliche User aber nicht daran, ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen: „Jetzt erst recht.“

Erst durch dieses Phänomen, oft als Reaktion auf die skurrile Übung der intimen Seelenzergliederung, meldete sich HDI 1984 zu Wort. „Ich bringe mich um. Um was? Um Möglichkeiten. Um Möglichkeiten, es anders zu sehen, es anders zu machen als bisher. Die ’echten’ Selbstmorde haben immer auch einen anderen, ganz persönlichen Grund.“

Auf die Richtigstellung der Selbstmordempfehlung durch „... da, wo es angebracht ist: im Kopf“ (HDI 1984) hätte jeder Anwender der Methode selbst kommen können und müssen: schließlich brachte sich der Initiator von damals seither nicht selbst um. Er, geborener Berliner, lebt seit Jahren in einer Kleinstadt in Süddeutschland.

Ebenso leidenschaftlich wie unbekümmert äußert sich HDI 1984 auch über Politgrößen wie dem derzeitigen US-Präsidenten Barack Obama. Ihm empfiehlt er „wenn er auch nur einen Funken von Anstand besitzt“ die freiwillige Rückgabe seines Nobelpreises für Frieden, „seit ich gehört habe, wer die Unterschrift leistet für den Einsatz von Drohnen und was sie anrichten.“ Dass er sich damit keinen Freund macht, lässt ihn kalt: „In ein Land, das die Todesstrafe nicht nur ausspricht sondern auch vollstreckt, reise ich sowieso nicht (und falls doch, dann nur mit 'nem Zeppelin - nicht im Raucherabteil sondern im Rauchersalon!). Ich bin Privatmann, ich darf so was sagen. ’Yes We Can’. Icke ooch ... Anders, aber deutlich.“

Dies und mehr deutliches sagt ER. Wer?

„He Did It 1984“ hat dem Rätselraten um seine Person uns und der Welt gegenüber ein Ende bereitet:

„Nennen Sie mich Jo ...“

Titelgeschichte  Erstmal für immer ab Seite ...

- - - - -

Anmerkung: Dem eigentlichen Interview oder Gespräch mit HDI 1984, Jo, sind einige seiner grundsätzlichen Gedanken vorangestellt. Dies geschah auf ausdrücklichen Wunsch von ihm, nachdem er von uns den Probeabdruck zur Korrektur erhalten hatte. Dies trägt, unserer Meinung nach, nicht eben zum besseren Verständnis seiner Ansichten bei. Vereinbarungsgemäß hielten wir uns aber daran, auch an seine wie hier zu lesen sein wird manchesmal recht eigentümliche, stark gewöhnungsbedürftige Schreibweise und Interpunktion: Jo: „Ich kann nicht mal richtig Deutsch ...“

Warum und weswegen Jo die Aufzeichnungen davon derart veränderte, dass teilweise oft nur eine Art Monolog übrig blieb, wissen wir nicht. Das Gespräch mit Jo verlief ungleich lebendiger, als es dieser Torso je vermitteln könnte. Alles war sehr viel klarer und deutlicher, witzig und urkomisch sogar. Dieses, von ihm zusammengestrichene „Etwas“ lässt kaum den überschäumenden, lebendigen Geist wiedererkennen, als den wir ihn erlebten.

Wir mussten uns auch zur von Jo im Gespräch mehrfach geäußerten Klarstellung verpflichten, dass all’ das, was er auf unsere Fragen an ihn geantwortet hat und hier abgedruckt zu lesen steht, zwar seinen derzeitigen Ansichten entspricht, aber weder einem Anspruch auf Vollständigkeit genügt und schon gar nicht irgendeiner wie auch immer gearteten Absicht des „Belehrenwollens“ von Lesern entspricht. „Für jeden Leser dieser Zeilen und Sätze, sind es dieselben Wörter. Trotzdem entwickelt das Geschriebene bei jedem Einzelnen etwas Anderes. Mit ein Grund, warum ich nicht Schriftsteller oder Autor geworden bin, sondern das persönliche Gespräch suche. ...“

 

Lesen Sie aber, was Jo z.B. über Religionen („Wer meint, nicht ohne eine solche auszukommen, dem empfehle ich die römisch katholische Kirche. Warum? Aus Dankbarkeit ...“), Ehe („Ich bin doch noch zu retten!“, "Für mich ist die Beziehung Mann/Frau nicht "normal". Nein Sie ist IDEAL. Alle Übrigen sind Bestmögliche. Denn: Wie sonst?" und "Für Sex bin ich nicht zuständig!" ), Berlin („Jeder junge Mensch sollte mindestens ein Jahr lang mal dort gelebt haben. Sollte das voll sein: auf nach Leipzig!“), sowie über Gott („Meiner liebt mich ... Der Ihre Sie ooch?“) und die Welt, das Leben („Wie sagte unser Opa immer: Leben is’ schön, wenn de weeßt, wie’t jeht!“) zu sagen hat ab Seite ... in dieser Ausgabe.

 

D A S    "S P I E L" / die "Übung"

( statt eines einsamen Patienceabends oder einer geselligen MONOPOLY-Zusammenkunft )

Gebrauchsanweisung     (für Einzel- und/oder Gruppen“spieler“; also  auf max. 3-4 Freiwillige zu begrenzen, da ansonsten das ICH zu sehr "ausdünnt". ODER aber: Man nehme -falls verfügbar- ein paar wunderfitzige Azubis/ Volontäre/  „Joblinge“/ Epheben/ Studenten, denen man als "Chef" alles in allem ca. 3 Tage a 6 Stunden zumuten kann, die "Übung" einzeln (!) als "Arbeitszeit"/ Prüfungsaufgabe auf sich zu nehmen oder schlicht dazu zu „verdonnern“. OHNE -während der/dieser Arbeit-  mit Anderen per Net oder sonstwie darüber zu kommunizieren. - - -  Wird nicht ganz einfach sein bei den Bedingungen, die zu finden -  denke ich mir ((Chinesen? Inder?)). Hinterher werden diese Probanden aber „fertig“ sein – so oder so… hihi …)

-  also für all' diejenigen, die es noch nicht wissen sollten ...

„Ich habe deutlich gesagt, dass ...“ schreiben wir oben als erste Zeile auf eine Seite (und dann auch oben auf alle folgenden). All’ das, jeder Satz, der auf dieser (und ff) Seite dann noch folgt, beginnt demnach mit „ ... “

Man nehme irgendeinen Text, irgendwelche paar (wenige) Sätze. Dabei ist nicht wichtig, ob diese Sätze inhaltlich zusammen gehören oder nicht. Allzu „technisch“ oder kompliziert sollten sie aber nicht sein. Dann geht’s auch schon los:

Bei dem einen Satz (hier nur als Beispiel) „Tante Erna kauft heute keine frische Brötchen“  -  schon da ergeben sich ellenlange Ketten. Bitte immer ganze (Halb-) Sätze schreiben (aufschreiben ist wichtig!). Ein erster Satz könnte (muss nicht!) so aussehen: „... Tante Erna heute keine frischen Brötchen kauft, aber Onkel Otto.“

„Tante“                  verwandt (?, Bruder / Schwester von Vater / Mutter), weiblich / männlich, Mensch

                    (- bis hin: ich bin ein Mensch, weil ich das sagen kann usw.) usw.

„Erna“                    kennen / er-kennen, Namen / Be-Nennungen usw.

 

„Onkel“                  dasselbe w.o., aber noch: verheiratet, Ehe, auch: sehen , "ANDERS" usw.

„kaufen“                 bei wem?, Händler / Handel, Geld / kein Geld, nicht geschenkt / geliehen usw.

„heute“                  gestern / morgen, Zeit (vorher / nachher) usw.

„keine“                   bis hin zu: „Nichts“ / „Etwas“ usw.

„frischen“              Zeit w.o., jung / alt, frisch / verdorben usw.

„Brötchen“            „essen“ / backen (= „tun“  -  "... Tun ist wirklich wirklich") / Essen, Lebens-Mittel usw.

 

Als sehr hilfreich erwiesen sich Sätze mit Wörtern wie: glaube(n), liebe(n), denken, Macht, Werte und dergleichen mehr. Siehe hierzu Internet- Foren (also Diskussionsseiten über die div. Ergebnissätze in deutsch) wie:

„funzioniert.de“,

„au-dees-no.de“

„jojoker.com“

und viele andere.

(Übersetzungen bisher in englisch, französisch, spanisch, russisch, türkisch, arabisch (!), schwedisch … - s.d.)

Viel Spaß !, bzw.  „Mensch ärgere dich  d o c h ! ...“ bzw. „Wie werde ich / wie gründe ich eine Weltmacht?“

- - - - - -

"Sei selbst der Wandel, den du zu sehen wünschst." (M. Gandhi)

"Du musst noch (genug) Chaos in dir haben, um einen tanzenden Stern zu gebären." (F. Nietzsche)

"Der Mensch wird als Original geboren und stirbt als Kopie." (Edward Young)

- - - - - - 

Kleiner Tipp von mir:

Die sogleich entstehenden „Abzweigungen“ vom Grundausgangssatz (Erste Seite: Ausgangssatz / bzw. Sätze; Absatz; dann: "Ich hab deutlich gesagt, dass ...") zunächst jeweils nur mehr oder weniger als ca. 5 (Halb-) Sätze lang ausführen. Ich empfehle, dann jeweils ein neues Blatt zu beginnen (immer mit der Überschrift: „Ich habe deutlich gesagt, dass …“)

Dann zurückkehren zum Hauptsatz und das eine nächste Wort oder die nächsten Wörter (je nach Sinn / Zusammenhang) wiederum auf einem neuen Blatt erst mal nur einige Sätze lang verfolgen, usw. usf. -

 

Von diesen „Abzweigungen“ zweigen sich im Weiteren wie von selbst (ganz natürlich also) neue Zweige ab. Man verfahre hier wie eben beschrieben. – Schließlich hin und her „hüpfen“ von Zweig (Blatt/Seite) zu Zweig (alles schriftlich!) und – die Sache läuft …

 

Sie werden sehr bald merken, dass Sie gar nicht so schnell werden schreiben können, was aber dringend notwendig ist!- wie Ihnen die „Wahrheiten“ zufließen werden …

Wenn Sies „richtig“ angefangen haben, dann können Sie gar nicht mehr aufhören bzw. „ruhig“ einschlafen – das garantiere ich.

 

Und – völlig verblüffend- : Die End-Sätze eines jeden „Strangs“ (also ganz am jeweiligen Schluss der „Übung“) sind immer und überall wenn „man“ sie vergleicht (egal, wer das gemacht hat und mit welchem Ausgangstext) die selben, die selben WAHRHEITEN! – Wohl bekomms – wünscht der Jo.

 

Titelgeschichte:

Erstmal für immer

„Guten Tag. Grüß Gott. Hallo.“ Jo reichte jedem von uns die Hand. „Na, Sie müssen ja die schwarzen Schafe in Ihren Familien sein. Journalist! Hätten Sie nicht Lokomotivführer oder Astronaut werden können? Aber nein! Journalist! Naja, dann kommen Sie mal ’rein in mein Terrarium ...“

Soweit die Begrüßung.

 

Aus dem geplanten Interview wurde nichts: „Mit Journalisten rede ich nicht!“ Dafür bekamen wir etwas anderes, besseres: ein Gespräch. Obwohl er sich auch hier erst langatmig erklären musste, warum er „üblicherweise mit Leuten über neunzehn, 20 Jahren“ kein Gespräch sucht: „Von so ab fünfzehn bis zu dem Alter macht es für beide Seiten noch Sinn sich zu unterhalten. Als ungemein anregend empfinde ich das. Bei älteren Leuten, also ab 20, muss man durch zu viele Lagen Müll durch, die dort im Kopf wie Tortenschichten aufgetürmt liegen, bis man vielleicht mit viel Glück doch noch was brauchbares zum Umbau findet. Der Weg dahin ist mir schlicht und ergreifend zu mühselig ...“

(Anmerkung: Jo hat im zarten Alter von zwanzig Jahren am Montag, dem 20. September 1976, in der ... - ... - ...-Zeitung eine Danksagung anlässlich seines Todes und Beerdigung veröffentlichen lassen. „Zwanzig! O Gott!“ Schon einige Zeit vorher habe er das Gefühl gehabt „schrecklich alt“ zu sein: „Mit soo Alten wie über Zwanzigjährige unterhalte ich mich nicht mehr!“ Das stand für ihn damals schon fest.)

 

Es folgte diese Geschichte – nicht zur Strafe, wie Jo sagt, sondern zur Erklärung:

„Stellen Sie sich eine apokalyptische, alptraumartige Landschaft vor. Ungefähr so wie in den billig produzierten Horrorfilmen der britischen Firma Hammer, aus den fünfziger/sechziger Jahren. Edgar Allen Poe-Verfilmungen oder so. Sumpfiges Gelände, aus dem es an manchen Stellen blubbert, abgestorbene Bäume und Sträucher, wolkenverhangener Himmel, kein Zeichen von Zivilisation, keine Sonne am Himmel zu ahnen, neblig, Dämmerung. Ein mit klobigen Holzbohlen belegter Pfad zieht sich durch die Landschaft. Wir sehen weder den Anfang noch das Ziel dieses Pfades, jedenfalls noch nicht. Und bis auf das gelegentliche Blubbern herrscht Totenstille.

Da kommt eine grobe, männliche Gestalt mit Schubkarre auf den Bohlen gelaufen. Er, angetan mit etwas, das mal eine Arbeitslatzhose gewesen sein muss, völlig verdreckt, ein ebenso dreckiges Käppi aufm Kopf, ächzt beim Schieben der übervollen Schubkarre, aus der immer mal wieder etwas vom Linseneintopfartigen, braunen Schlamm, der wie der Sumpf um uns herum aussieht, schwappt. Wir erkennen das Gesicht dieses Arbeiters nicht, dazu ist es zu trübe, zu dunkel. Fast verschmilzt dieses Gespann mit seiner Umgebung, wenn es sich nicht bewegen würde. Und das tut er auf den wackeligen Brettern mit großer Sicherheit. Wir merken, er macht das schon lange.

Wir folgen ihm. Jetzt sehen wir das Ende, das Ziel des Arbeiters mit seiner Schubkarre: es ist unser Kopf. Der klappt sich wie von selbst auf und schwupp: der mistige Inhalt der Karre samt den unförmigen Klumpen darin landet in unserer Birne. Die klappt wieder zu, wir sehen friedlich, ja, fast glücklich aus. Der Mann dreht um und verabschiedet sich mit den Worten: Bis Morgen dann.“

Ende der Geschichte.

 

„Das“, so Jo weiter, „passiert jeden Abend mit uns ganz kurz vorm Einschlafen. Jeden einzelnen Tag den wir leben, Jedem von uns. In dem Mist, den uns der gute Mann allabendlich ins Hirn kippt, ist aber nicht nur stinkender Unrat. Da sind auch fabelhaft verbogene Schrauben, Muttern und Nägel, sonstiger Schrott, deren Herkunft oder ehemaligen Zweck wir nicht mal ahnen können und – Perlen. Wenige zwar, aber immerhin: Perlen. – Sie wissen es schon: der Inhalt dieser Schubkarre ist das Ergebnis dieses Tages den ich gerade gelebt und überlebt habe. Das meiste davon scheint Mist zu sein, auf den ersten Blick jedenfalls. Ich hebe aber alles auf, auch die verbogenen Schrauben. Wer weiß, wozu sie doch noch zu gebrauchen sind, wo sie passen könnten. Über die Perlen aber freue ich mich doch am meisten.“

Weiter: „Warum ich mich lieber mit jungen Leuten (korrekter: mit junggebliebenen) als mit älteren Ausgaben meiner Gattung unterhalte, erklärt sich aus diesem eben geschilderten Sachverhalt. Bei jüngeren ist die Schicht aus Müll einfach noch nicht so dick – weil sie noch nicht so viele Lieferungen erhalten, also Tage angehäuft haben. Bei denen, den Jungen, ist, bitte genau zuhören: die Erinnerung an das Nicht-Sein größer (versuchen Sie mal, sich das vorzustellen; es wird nicht, nicht mehr klappen), als an das Da-, Hier- und Jetzt-Sein. An das Allesschonmaldagewesen-Sein, sozusagen. Das ist der größte Schatz den wir Älteren mit unseren Trabanten haben und mit jeder einzelnen Geburt kommt dieses Potenzial neu weil unvermüllt, unverbraucht dazu.“

Der Schweizer Schriftsteller und Kabarettist Franz Hohler sagt ganz treffend: Kinder sind das Restrisiko. Warum? Kinder stellen sich und uns garantiert die Fragen, die wir Alten uns seit Langem schon falsch beantwortet haben ... (Mein Opa: „Nicht die Jugend, -  wir, die Alten, versagen ...“)

 

„Irgendeiner sagte mal: ’Der Mensch ist ein gefallener Gott, der sich an den Himmel erinnert’. Ist doch nett, oder? Das lässt einige interessante Gedanken keimen bei Leuten, die empfänglich für derlei sind.

Ich sage (und meine) das etwas anders: ’Wir werden alle als Götter geboren.’ Omnipotent im wahrsten Sinne des Wortes. Hab’ ich Hunger, dann brülle ich und eine Brust oder so was in der Art kommt geflogen. Ist die Windel voll, brülle ich. Stört mich irgendwas, brülle ich und die Abhilfe, Linderung, Trost, Befriedigung, kurz: (Ab-) Hilfe kommt wie immer prompt. Diese Ur-Erfahrung aus der nebulösen, aus der noch nicht Ich-weiß-wer-ich-bin-oder-werde-Zeit unserer Existenz, bleibt haften, die sitzt. Und wie.“

(Nebenbei: Gerade diese Tatsache verursacht bei mir zur Zeit einiges Unwohlsein, wenn ich an den derzeitigen Stand der Forschung in punkto künstliche Intelligenz denke. Gedanken, wirklich richtige und kluge Gedanken über künstliche Intelligenz gibt’s ja schon seit Langem. Halb-intelligent gibt es aber nicht, wird es nicht geben (ansonsten hätte meine Methode ja auch nicht so wirken können allüberall). Lassen Sie eine mit künstlicher Intelligenz ausgerüsteten Maschine zu SICH kommen ... Der erste Gedanke, den der oder die dann hat, zwangsläufig haben wird, wird der Gedanke sein: ich bin GOTT, omnipotent also. Wie seinerzeit wir –anfangs, zu Baby-Zeiten- auch. Warum sollte denn dann eine zugegeben intelligente Maschine „menschlicher“ sein oder werden wollen bzw. die Absicht haben, menschlicher als die meisten Menschen es sind, sein zu wollen? S.u.)

 

„Unter unsäglichen Schmerzen werden wir im Laufe der ersten Lebensjahre vom geborenen Gott zum hoffentlich brauchbaren Menschen zurechtgestutzt. Allein mit der Schwerkraft lernen umzugehen, dauert seine Zeit. Bei manchen geht die Menschwerdung sichtbar schneller, anscheinend. Nicht unbedingt mit optimalem Ergebnis, würde ich sagen. Denn diese (vor-der-Zeit) „fertigen“ Menschen erkennen Sie, sie sind alle um uns herum und bilden zu allen Zeiten die größte Gruppe der Allzeit-Da-Seienden Menschen. Sie erkennen diese Leute dadurch, dass sie hörbar sagen „mir reicht das“, mir reicht das was ich habe, mir reicht das, was ich bin. Punkt. Diese über alle Maße zumeist friedsame Gruppe will offen-sichtlich nicht mehr ..., hat kein Interesse, das darüber (über das Erkennbare) hinaus geht. Selbstverschuldete Unmündigkeit nannte Kant das, glaube ich. Ganz so streng bin ich aber nicht ...

 

Andere hingegen wollen bis zum Ende ihrer irdischen Tage von ihrer ursprünglichen Göttlichkeit nicht lassen und von der Quäntchen für Quäntchen dafür einzutauschenden Menschlichkeit („schon wieder was gelernt!“) nichts oder nur wenig wissen. Von Mit-Menschlichkeit, von Mit-Gefühl nichts wissen. Lieber Popanz, Bonze, Häuptling, Boss oder „Gott“ bleiben wollen. Koste es, was es wolle, - und es kostet viel. Die Auf-, die Abrechnung wird kommen, ganz individuell. Eigentlich täglich, stündlich, minütlich. Im Einzelnen. So meine Erfahrung.

Auch so kann man sich also umbringen. Aha. Sich – bringen – um - - - WAS?

Wer oder was soll denn noch doller sein, als massenhaft numerisches Phantasie-Geld („Entenhausen-Taler“?) auf verschwiegeneren Banken zu horten als auf denen, von denen man z.Zt. so viel hört. Was soll mehr oder besser sein als Macht über Andere zu haben und sich darin zu „üben“, sich auszutoben im Sinne von: wie viel erträgt der (in jedem Fall: andere) Mensch? Das kann man auch als Sport betreiben, wie wir nicht nur durch den Blick in die bisherige Geschichte wissen.

Wieder Andere, die dritte Gruppe in dieser Aufzählung, die wollen etwas „auf Teufel komm ’raus“ wissen. Wissen, nicht (irgendwas) glauben (!), die wollen auf Teufel komm ’raus WISSEN. Auch das dann zu tun = womöglich zu leben, kostet. Kostet was?

Antwort auf all’ das und die Frage der Alternative zum (sich) umbringen: Noch besser, noch mehr ist es, Punkt zu sein. Das Punkt-Sein leben, im Hier und Jetzt.. Det is’ richtig ...” - Sacht der Jo. -

Ein Widerspruch (Paradoxon)? Ein Widerspruch ist es nur auf den ersten Blick …, also ein Widerspruch nur für die, die es nicht oder nie (ganz) genau wissen wollen. ...

 

LeserIn: „Zu welcher Gruppe gehöre ICH? ...“

Schönen Tag noch! –

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Auf die Idee, dass es sinnvoller ist, das Punkt-Sein zu leben bzw. als auslebenswert anzustreben statt irgendeine oder gleich mehrere buchstäblich „gemixte“ der anderen mir bekannt gewordenen weil mir vorgelebten Lebensweisen, kam ich über Umwege. Aber, wie wir sehen werden, selbst diese vermeintlichen Umwege führten zum Ziel. Wie alle Wege zum Ziel führen, geht man sie nur weit genug ...

Den Anfang machte mein Nach-, also hinterher- denken über den Satz: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“  -  ohne an eine Religion denken zu müssen. Damals war ich so um die sechzehn Jahre alt und fand das mit dem „Lieben“ völlig richtig, ja, natürlich und obendrein ganz selbstverständlich.

Ich dachte: das mache ich ja sowieso schon, das, mit dem „Lieben“. Ich war um die 16! (U.a. trunken vom "Song Of Joy" von Miguel Rios über "Eloise" von Barry Ryan bis hin zu "We'll meet again" von Vera Lynn aus "Dr. Strangelove".) Ich trennte dann relativ schnell „lieben“ von „mögen“ in mir, aus naheliegenden, leicht nachvollziehbaren Gründen, vergaß aber, zunächst jedenfalls, die Sache mit dem „wie dich selbst“. Das sollte sich auch als gar nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick scheinen mag entpuppen („natürlich“ liebe ich mich selbst!, was für ’ne Frage! So dachte ich, irgendwie fast zu selbst-verständlich.). Ich erspare mir (und Ihnen) aber hier an dieser Stelle die Schilderung der Gedanken dazu.

Gleichzeitig wurde die Beantwortung der Frage, die in mir ab jetzt häufiger hochkam: „Wer oder was bin ich?“ zunehmend, und mehr und mehr immer drängender.

Mein zugegeben damals wie heute eher „amateurhaftes“, dilettantisch zu nennendes, rein auf pure aber andauernde Neugier basierendes Interesse an den Naturwissenschaften, vermittelte in mir jedoch schon so etwas wie eine Ahnung von der Welt, dem Universum „da draußen“. Und „draußen“ ist ja fast Alles, wenn man Punkt ist, wie ich.

 

Irgendwann (wann genau kann ich nicht mehr sagen; ich bin aber nun wirklich nicht nur diesbezüglich kein Wunderkind, aber doch noch einiges vor meinem 18. Lebensjahr) reifte in mir eine Antwort, die da lautete: mich gab’s schon immer. Schon immer. Vergesst den Urknall und die Zeit davor oder beim Zusammenkrachen, oder auch ganz und gar ohne all’ das: IMMER. Und noch was: mich wird’s auch „zukünftig“ immer geben. Wie das?

Mein Verstand, wie immer zum Denken, das was der kann, angeregt durch mein Gefühl, bastelte sich das, dieses, mein Welt-Bild diesen Punkt betreffend, in eine schließlich mich befriedigende Weise so zusammen:

Mich gab’s immer, und zwar immer schon als was? Als Möglichkeit. Als Möglichkeit, so zu werden und zu sein, wie ich es dann schließlich, später, hier auf diesem Planeten, tatsächlich geworden bin. In einem als -jetzt fast oder auch gar nicht, je nach Hypothese- unendlich bewiesenem Universum gibt es somit unendlich viele Möglichkeiten von Sein. Aus einer dieser unbestritten möglichen Möglichkeiten wurde  -  ich. Jedenfalls war das zu werden, ich zu werden, nicht unmöglich, in diesem Universum, wie man sieht ... Mich MUSSTE es geben ... Irgendwann / irgendwie. Gleichsam unausweichlich, unvermeidlich ... Das gilt für Alle/Alles, hier, jetzt, und heute und schon immer.

 

Wie bin ich geworden? Ganz einfach, und auf wirklich ganz „natürliche“ Weise:

Meine (zukünftigen) Eltern, die übrigens Beide später meine Freunde wurden, hatten im Mai ’55 mal mehr oder weniger schönen Geschlechtsverkehr miteinander (ich war ja nicht dabei um derlei zu benoten), wobei ein einzelnes Spermium meines (zukünftigen) Vaters auf eine Eizelle meiner (zukünftigen) Mutter trafen. Dann, nach nur einigen, wenigen Stunden, passierte es. Geschah was? Eine Explosion im Bauch meiner Mutter. Päng!

Das, irgendwann innerhalb dieser ersten Stunden nach der Befruchtung, war mein erster Tod, ich war „gestorben“. Gestorben als WAS? Als Möglichkeit irgend anders, „etwas“ anderes zu werden ...

Wiedergeboren? Auf einen solchen Gedanken kann „man“ kommen und sogar Religionen, einen ganzen „Glauben“ ’draus machen, wie andernorts/zu anderen Zeiten bereits geschehen. ...

Diese Explosion war die aberwitzig rasante Zusammenführung von winzig kleinen Teilen. Teilchen von  -  ihr, meiner Mutter. Also dem, woraus sie damals bestand bzw. aus den diversen Dingen, die sie zu dieser Zeit, die dann schließlich ungefähr neun Monate dauern sollte, so alles zu sich nahm.

Diese Explosion, das Wachsen von „Etwas“ in ihr, war für meine Mutter nicht die erste gewesen, sondern mindestens die vierte. Für sie selbst also wirklich „nichts Neues“ (und für den Beitrag unseres Pappa's diese Angelegheit betreffend ooch nich', wie man sich vielleicht denken kann).

(Kurz vorher hatte sie eine dieser Explosionen in sich mut- und freiwillig unterbrochen: sie hatte, einen Jungen, abgetrieben. „Sonst gäb’s dich ja nicht ...“, wie sie mir irgendwann sehr viel später erzählte. Da, wenn man derlei erfährt, kommt man doch ins Grübeln, nein? ...)

 

Ich wurde. Ich, der ich bis hierhin noch blind, taub, stumm und gefühllos war, wurde.

Ich wurde im Bauch meiner Mutter nach einem ganz bestimmten Bau-Plan zusammengebastelt, damit ich in dieser Welt (!) möglichst (über-) lebensfähig sein werde. Und siehe da: es klappte,  -  selbst mit diesen Zutaten von ihr. Ich gehörte von nun an zu einer ganz bestimmten Affenart, nämlich derjenigen, die sich selbst, unbescheiden wie sie ist, Homo sapiens (das vernunftbegabte Wesen) betitelt und gleichzeitig andere Wesen in ihrem z.B. Affendasein belässt. (50% unserer DNS haben wir z.B. mit der BANANE gemein!)

Das folgende Abnabeln am Tag meiner Geburt, meines „zur-Welt-kommens“, war dann bereits mein zweiter Tod. Warum? Sag’s mit Martin Heidegger: ich wurde ins Sein geworfen ... Plauz! (= Goethe)

 

Das nicht nur vielleicht, sondern die wirklich auffälligste Veränderung, die ab jetzt, dem Abnabeln, geschah, sah so aus:

Nicht, dass mir noch ein paar Arme, Beine, ein zweiter Kopf oder so was echt praktisches wie Flügel wüchsen. Nein, das geschah nicht. OK, alles wurde ab da ein bisschen größer und fester, stimmt. Das auffälligste, merk-würdigste und wunderbarste Wunder begann erst jetzt (nach dem ersten Wunder: „ich bin Möglichkeit“ und dem zweiten Wunder „ich bin lebenstauglich“): Ich wurde ich, zugegeben: mit der Zeit. Nach und nach füllte sich mein Hirn mit dem mich umgebenden Allerlei und: ich konnte sehen, hören, sprechen und fühlen ..., von „Mutter Natur“ zwar nur mit eher dritt- als zweitklassig zu bewertenden Sinnesorganen ausgestattet, aber, wir wollen mal nicht so kleinlich sein und sagen trotzdem „Danke“ ...

Und ich, dieser Ich-Gewordene, zu SICH SELBST gekommene (!, nicht vergessen: mich gab’s ja schon immer ...), kann dann u.a., quasi (zu-) rück-blickend sagen: (Ich habe deutlich gesagt, dass: ...)

 

als UN-ENDLICHER, der ich bin, bin ich END-LICH ge-WORDEN.

( = einer der fast zwingend möglichen Ergebnissätze aus der „Übung“

Man gebe diesen Satz einem Philosophen (z.B. Raphael Enthoven, arte-TV) zum Frühstück  -  bis Mittag hätte er garantiert damit zu tun!  Ernst Bloch: "Wir sind (!), aber wir haben uns nicht (!!), deshalb werden wir erst (!!!).")

 

Na bravo! Klassenziel erreicht, würde ich sagen. Eins. Setzen. –

 

Und warum wird es mich „immer“ geben? Da kommt der nächste, diesmal scheinbar offen-sichtlichere Tod, der (ebenfalls) auf uns Alle wartet, mit ins Spiel. Der teilt dann dieses mit so viel Liebe zusammengetragene (und –gehaltene) Häuflein Materie (was Materie eigentlich ist, weiß z.Zt. noch keiner der Spezialisten so genau), von MIR ab, trennt sie. Die eine Hälfte verfault, zerfällt. Zurückgegeben (!) um ggf. „etwas Neues“ daraus zu basteln. Die andere Hälfte, das, was mal mein gelebtes ICH auf diesem, unserem Planeten war, bleibt übrig, kehrt , wie nach jedem Tod im Kopf (= lernen), zurück auf (einen wieder neuen?) Anfang. Mit dem Unterschied, dass es jetzt, nach dieser wahren Nadelöhrprozedur, verändert, weil „bespielt“ ist, sozusagen. „Präpariert“ für? Das, was kommt ... Schaun' mer mal ...

Angst vor diesem letzten Tod? Nicht wesentlich mehr, als ich vor dem Geborenwerden hatte. Eine Theorie, gewiss, aber eine schöne, wie ich meine. Ich kenne dazu auch andere Theorien, die durchweg oft genug weniger „Schönes“ verheißen. Diese, aus meiner Sicht unattraktiveren, haben keine Chance, von mir übernommen zu werden, ganz gleich mit welchen Mitteln dafür „Reklame“ gemacht wird. Mit „meiner“ lebt sich’s schlicht besser, bleibe aber weiterhin wie ehedem auf der Suche ... –

Das mit dem Punkt-Sein hat, wie ich später, in der Welt, bemerkte, eine auffallende Ähnlichkeit mit dem subatomaren „Zustand“, der vor dem Urknall geherrscht haben soll, wo eine unvorstellbare Menge von Energie (!, = noch nix anderes als das) auf einen unendlich kleinen Punkt konzentriert gewesen sein soll (lt. S. Hawking kleiner als ein Proton). Ganz dergestalt also, wie ich versuche, statt mich auszubreiten (und dies nicht zu tun gilt allerorts als idiotisch: „Junge!, so bringst du es ja zu nix“, als Versagen „auf ganzer Linie“), mich zum Punkt zu verkleinern. Verkleinern  n a c h  einer relativ kurzen aber nötigen Phase des Sich-Ausbreitens in der Welt ("Wie zahlreich sind die Dinge, deren ich nicht bedarf ..." SOKRATES), die mir obendrein noch ein paar selbst-gemachte „Tode“ bescherte (= wieder Ab-Sterben-lassen der von mir zeitweilig übernommenen Theorien. Uff!). Aber was heißt „verkleinern“? Dass ich irgendwie „kleiner“ geworden bin seit dem, davon habe ich samt meinem zu mir gehörenden Ereignishorizont noch nichts gemerkt.

Die Sache, wie oben beschrieben, die mit dem unendlich kleinen Punkt, behauptet jedenfalls eine der Theorien, die befasst sich mit dem „Anfang“ (?) und Fortgang des Universums. Mit großen Teilen davon kann ich mich tatsächlich gut anfreunden, halte sie im Vergleich für eher wahrscheinlich als so manch’ andere der Theorien, von denen ich bislang so hörte. Multiversen („Ewige Inflation“)? Auch Okay - aber eigentlich unnötig.

Als neugieriger Wissenschaftler stelle ich bestimmte Fragen, klammere gleichzeitig aber andere aus. Als Wissenschaftler muss ich das so tun, innerhalb einer gewissen Verantwortung, die ich nicht vergessen sollte (siehe u.a. Oppenheimer). Als sich fragender Mensch stelle ich mir zusätzlich andere Fragen als Aufgaben. Wenn ich beides bin, bilde ich ’ne Art von Scharnier von Beidem, immer das Ziel vor Augen, ein „gutes“, womöglich besseres Leben zu generieren.  -  Wie heißt es ebenso schön wie treffend: Alles Wissen ist vorläufig ... Wissenschaftler, Theologen aller Couleur eint ja zumindest eins: der Glauben! Die Einen bauen aufgrund ihrer Annahmen eine Maschine um zu testen. Die Anderen? Die Anderen glauben weiter. WEITER! -  Also, Nietzsche und ich, - wir lieben die deutsche Sprache!

 

Der aufmerksame Leser dieser Gedanken / Zeilen von mir wird bemerkt haben, dass bislang nirgends „Gott“ oder „Religion“, in welcher Form auch immer, hier aufgetaucht ist. Stimmt, den oder die brauche ich auch nicht. Jedenfalls nicht als „Erklärung“ für mein Denken, weil: alles logisch  -  bis hierher jedenfalls ...  Aber (bitte merken): „Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis ...“

... / ... / ...

 

Glücks-Sache Denken

 

Anmerkung: Gerade dieser Absatz ist ein Beispiel für Jo’s Selbstverstümmelung, wie wir meinen. Im Gespräch, durchsetzt mit unseren Fragen, kamen seine Ansichten sehr viel schneller und überzeugender für uns als seine Zuhörer ans Ziel als durch diese Schilderung hier, die, seinerzeit im Gespräch, um mindestens ein Drittel wenn nicht gar um die Hälfte kürzer war als das, was hier zu lesen steht.

 

Ich selbst reduziere mich als all das, was ich bin, auf einen Punkt. Ganz freiwillig und mit voller Absicht.

Nanu? Wer macht denn so was? Na, der Jo, zum Beispiel. Bin ich niemand?

 

Ein Punkt ist, mathematisch gesprochen, eine Fläche ohne Ausdehnung. Also nicht mal so was wie ein Fleck oder etwas in der Art. Ein Punkt: fast nichts, - aber da. Reicht mir. Mich gibt’s. Trotz Bindestrich dem. (Was glauben Sie, wie sehr mich diese Erkenntnis im folgenden Aus-Leben selbst gewundert hat? Und so ganz nebenbei verkleinerte sich damit auch meine "Angriffsfläche". Für potentielle ((!)) "Gegner" schied ich doch sogleich, nach erstem Beschnuppern, bei vielen Ritterspielen aus. Wie schön!)

Die meisten Menschen denen ich im Leben begegnet bin, wollen sich ausdehnen oder streben danach, dies zu tun. Sowohl im übertragenen, inneren, als auch im offensichtlicheren räumlichen Sinn.

Die hauen irgendwo Pflöcke in den Boden, ziehen Schnüre drum rum und sagen: „Das ist meins!“, „Hau ab!“ oder „Wer weitergeht wird erschossen“. Auch menschengemachte Staaten machen das bzw. verhalten sich überall und zu allen bisherigen Zeiten so.

So aha, - na fein. Kenne und begegne ich allerorten. Diese eigentlich banalen Handlungsweisen zu er-kennen ...  dazu gehört nicht viel. Habe selbst ich begriffen!, also derjenige, der in solchen Dingen aus Sicht Anderer eher unterbelichtete ...  (- Stimmt: in derlei Künsten kenne ich mich zwar aus, ERFAHRUNG, führe sie aber selbst nicht durch.)

Das ist die eine Art von Ausdehnung, die übrigens mit vollstem Elan / Körpereinsatz betrieben wird. Blicken Sie in die Welt (auch und gerade in die von heute. "Islamischer Staat", "IS" - nur als ein Beispiel), wie sie sich darstellt.

 

Einen ebensolchen kraft- und nervenraubenden Elan wenden übrigens dieselben Leute (= die mit den Pflöcken und Strippen) an, sich in anderen Menschen auszubreiten: „in their mind“ sich breit zu machen versuchen, sozusagen.

Das zu tun wird als not Bindestrich wendig dem zu „gewinnenden“, zu besetzenden Hirn mit allen möglichen Argumenten schmackhaft gemacht bzw. verkauft und (hoffentlich!) klargemacht, denn dann verstehen WIR UNS besser. WIR – UNS. Besser. So sagen sie.

 

Wer da nicht gleich spurt oder wer mehr oder weniger lange ’rumzickt beim „bitte!“ möglichst widerspruchslosen Infiltrieren von zumindest Teilen seines Selbst, wird im äußersten Fall, der aber die Regel ist, mit Liebesentzug in allen denkbaren Variationen (und derer gibt es nicht eben wenige! In diesem einen Punkt gebe ich mich der überquellenden Phantasie meiner Mit-Menschen geschlagen.) bestraft bzw. damit bedroht. Postwendend.

Dafür, dass das, dieses „sperrige“ Verhalten, dann auch ja „wirklich“ als zu bestrafen wert und nicht etwa als ein immerhin möglicher weil denkbarer Segen „richtig“ (!) verstanden wird, wird mit allerlei Schikanen, in die Zukunft prophezeiten/projizierten oder jetzt direkt wirklichen Gemeinheiten gearbeitet. Liebesentzug als das am häufigsten eingesetzte Foltermittel ist und soll Strafe sein, als eine solche empfunden (!) werden. Absichtlich.

„Du hast es so (und nicht etwa anders) verdient!“ bzw. so (und nicht etwa anders) gewollt.

 

Da sitzt, liegt oder steht mir also jemand gegenüber, der mir mehr oder weniger wortreich seine Liebe anbietet (also: mich lieben zu wollen ins Ohr flötet) – allerdings mit Auflagen verbunden: verzichte wenigstens auf Teile deines So-Wie-Bisher-Seins, dann –und erst dann- kriegst du mich den tollen Hecht, kannst dann ebenso über mich verfügen (wie ich über dich! – Na! DAS sagt ja niemand!!!, oder?). Du kriegst mich und meine Liebe zu dir. Wenn – Dann. – Karl Popper z.B. mochte Wenn-dann-Konstellationen nicht sehr (siehe: „Das Ich und sein Gehirn“).

Soso ... Sie, diese Liebe kostet also was... Zumindest Teile von – MIR kostet sie. Meinem potenziellen Lover bislang mehr oder weniger nur seine Nerven und sein Hirnschmalz. In diesem Fall ... - Das merken wir uns neben dem fast von Anfang an etwas befremdlichen Gefühl bei genau dieser Sache.

 

In diesem Fall kann ich auf Gegen-Liebe zu mir, also so wie ich bin – noch ohne dich und ohne deine wunderbar wirksamen Zutaten- nur rechnen, wenn ich anscheinend dir unerwünschte, nicht „passende“ Teile von/in mir aufgebe um von dir, meinem möglichen Lieb-Haber (!) geliebt zu werden, mich soweit aus deiner Sicht „entmülle“ um „Platz“ zu schaffen für ... – beinahe hätte ich gesagt: für deinen Müll.

Aber – so was sage ich ja nicht! Ich bin ja nett! Ich bin der Nette ... (Bitte merken. Danke. -  Übrigens wird ein derart "unkämpferisches" Verhalten  -kämpfen? Gegen WEN?, WER ist mein Feind? DU???-  sogleich mit bzw. als "Schwäche" gleichgesetzt - von unseren berufsmäßigen Möchtegerneroberern sowieso ...)

 

Ich soll mich also soweit entrümpeln um Platz zu schaffen für dich, deine Art, dein Denken und dein Wesen – Platz für DICH. Du willst das so, verbunden mit einigem Nachdruck, verknüpfst es weil du so „offen und ehrlich“ zu mir bist mit dem Maß der dir möglichen Zu Bindestrich Neigung zu mir. Entweder – oder, höre ich da raus und sehe (fast) den Rucksack mit den Pflöcken bei dir. (Zum „Wesen“ und Wert des Anderen im allgemeinen für mich komme ich noch.)

 

Dieser mich angeblich oder demnächst „in echt“ lieben wollende Mensch sitzt, liegt oder steht nicht nur vor oder neben mir, schreibt mir liebevolle SMSse, E-Mails oder sonst was von allen denkbaren Orten seines momentanen Aufenthalts, sondern bekniet mich förmlich oder tatsächlich, ihm diese Gunst zu erweisen, mich lieben zu dürfen, ihm eine Dependance/Zweigstelle seines Selbst in mir bereit zu stellen. Die Gunst, dass ICH ihm sage, tue und/oder lebe: ich liebe dich (noch hat es ja nicht geklappt). Damit dann könne ich ihn und somit WIR UNS glücklich machen. Nach seiner (= meines Gegenübers) Methode/Meinung.

Naja, - also ich, der Jo meint, wenn „es“ wirklich (nervig zwar aber doch) so einfach wäre, lieben und geliebt zu werden, also das zu erreichen, was ich wirklich erreichen will mit Anderen/ Andersartigen (!), dann brauche ich nicht unbedingt mehr zu lesen als z.B. Hedwig Courts-Mahler, Rosamunde Pilcher und Konsorten. Wenn „es“ so einfach wäre ...

Welches Geheimnis lüfte ich da wenn ich schon jetzt verrate: Ist es aber nicht.

 Zurück zum sitzenden, liegenden oder stehenden Menschen vor/neben/auf mir (Sie sehen, die Sache steigert sich!), der mich zunehmend auffordert, doch „so nett“ zu ihm zu sein, nicht so zu sein, wie ich nun mal bin. Er, dieser Kandidat zur Zweisamkeit mit mir, sagt das.

Jetzt wird’s spannend: Er will mich mit Nachdruck dazu bringen, nicht mehr oder wenigstens in Teilen nicht mehr ICH zu sein. Nicht mehr ich – sondern (zumindest in Teilen) ER!, weil, darin erkennt er sich wieder und er findet sich (wen wundert’s?) – toll!, klasse!, wunderbar! – loveable.

 

Und ich, was will ich?

Also ich, der punktartige, nirgendwo/-wie Platz dem/den Anderen wegnehmende Jo, was will der? Antwort: Lieben und geliebt werden. Das steht bei ihm, dem Jo, an oberster Stelle. (Hat nur einen Haken: er will das! Dazu nachher mehr. Stichwort: Schopenhauer.)

Was wollen alle Anderen? Lieben und geliebt werden. Das sagen sie, die „Anderen“, so direkt aber eher selten. Und wenn überhaupt, dann nicht gleich/ nicht sofort. Das klingt zu „blöde“, zu „einfach“, zu simpel gemessen an dem, was sonst noch so alles von ihnen gewollt wird, und der Katalog des zu "Gewinnenden"/zu Hortenden ist lang. Nicht vergessen: Koste es, was es wolle. Das also wollen sie. Die „Anderen“ mit und von mir. – Ich nicht. Ich will das so nicht vom Anderen. Ich Schaf ...

 

Um diese ausgedachte Geschichte hier zu Ende zu spinnen, die, so glaube ich, gar nicht so weit weg von der erlebten Wirklichkeit von etlichen meiner Zeitgenossen/Innen entfernt ist – kommen wir letztmalig zurück zu meinem humanoiden (auch mit-menschlichen?) Gegenüber. Dieser, ganz Gattungsverliebt wie ich es selbst immer wieder bin  -drei mal am Tag, mindestens!; oft genug in immer dieselbe Person-  übrigens: wäre ich ein männliches vietnamesisches Hängebauchschwein fänd' ich den Hintern eines weiblichen vietnamesichen Hängebauchschweins verdammt geil!... dieser, als Möchtegerneroberer von zu mindest Teilen meines Selbst, der sich selber nichts sehnlicher wünscht, als dass eben die aus seiner Sicht un-passenden und daher eine von ihm geplante Zweisamkeit mit mir störende Eigenunartigkeiten „verschwinden“ zu lassen und durch seine eigenen Sichtweisen zu ersetzenden als sinn Bindestrich voll erachtet, buhlt und wünscht meine Liebe – zu ihm, wohlmöglich auch (noch) Dankbarkeit für diesen Piratenakt. Meine Liebe bekäme er (wie Jeder/Alle) geschenkt, wenn …

Er, der nichts weniger tut als mich zu vergewaltigen, verstümmeln, verändern versucht um ihm (dem Objekt meiner Begierde?) so weit wie möglich ähnlich zu werden, alles das, damit WIR UNS besser verstehen. Glaub’ mir doch! –liebt dieser Mensch mich eigentlich? Liebt er sich, wenn er so handelt? Wohin führt das ganze, höchst aufwendig betriebene Unternehmen?

 

Ruhig Blut. Ich verrate schon mal: Liebe ist das nicht, kann es gar nicht sein. Verliebtheit, also „mögen“, vielleicht, mag so sein, aber nicht LIEBE. (Eine Beziehung, begründet auf "Mögen", kann "auf Dauer" aber nicht funktionieren. Zeitweilig durchaus ... - solange es z.B. "Mode" gibt und daran Gläubige / darin Verhaftete ...)

 

Wenn wir auch nicht genau wissen sollten oder uns uneins darüber sein mögen, was gelebte ("Nächsten-") Liebe eigentlich ist, so wissen wir doch alle ganz genau, was Nicht-Liebe ist. Denn dafür hat ein Jeder von uns ein ganz feines Organ, das auch noch die leisesten Erschütterungen in Sachen „Liebe“ wahrnimmt. Auch der geneigte Leser dieser Zeilen. (Also doch ein nachträgliches aber tiefempfundenes "DANKE" an "Mutter Natur" ist hierzu wohl angebracht ...)

Stimmt doch, oder irre ich mich da?

Aus tiefstem Herzen, mit der mir größtmöglichen Inbrunst müsste ich eigentlich jeden einzelnen Tag auf die Knie fallen und laut ausrufen: Gott sei dank! bin ich nicht verantwortlich zu machen für das, was Andere tun. Mensch is' det schön!, das können Sie mir glauben!

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( Etwas persönliches über den Jo ... oder:  „Was man weiß, was man wissen sollte“ (H. Maegerlein) )

 

„Na jut, jezze probier’ ick halt  det  mal!“  bzw.  „Wie ich wurde.“

oder auch: Guten Appetit beim goutieren!

( Sich selbst und / oder Anderen das hier Geschriebene wenigstens halblaut vorzulesen, erleichtert das Verständnis ungemein. Mit freundlichen Grüßen, der Säzzer. )

 

Noch einige Zeit bevor ich mein 18. Lebensjahr vollendet hatte, mitten in meiner Lehre, startete ich einen Versuch der ganz besonderen, jedenfalls einen der nicht alltäglichen Art. Ich war und fühlte mich „reif“ dafür. Ich startete mit einem Versuch etwas zu leben, mit meinem Wesen zunächst erst mal nur probehalber aufzufüllen, was ich bis dahin begriffen, verstanden, als „Bauklötzchen“ alles Weitere damit zu gestaltendem mir verinnerlicht, an- und mitgenommen hatte. Da kam schon einiges des bisher „Gesammelten“, Gewussten zusammen in diesen, sagen wir mal 16, 17 Jahren. (Präzedenzfall?/Einmalig?)

Nicht so sehr an eigener, selbstgemachter Lebenserfahrung versteht sich (es waren aber zu jedem einzelnen Zeitpunkt 100%). Schließlich wusste ich z.B. noch nicht, wie „es“ sich so mit 20, 30 usw. Jahren aufm Buckel anfühlen wird (von heute aus betrachtet kann ich mich an diese Jahre aber noch lebhaft erinnern ...). Von den mir vorgelebten, der mir mit-geteilten (!) Erfahrungen  -  ob freiwillig an mich abgegeben, „geschenkt“ oder doch wohl eher nicht ganz freiwillig (auch!) an mich als aufmerksamem Zuschauer ab-ge-gebenen Erfahrungen hatte ich genug beisammen. Aber, was red’ ich denn hier für’n Mist!? Kurz: was die „soziale Interaktion“ eben so hergibt / hergab, bzw. mir zu vergönnen sich nicht zu schade war. So.

„Versuch“ deswegen, da ich ab dieser Entscheidung die ich traf, ja auch noch nicht wissen konnte, wie „lebt“ sich’s denn dann damit, mit dieser meiner Entscheidung? Inwieweit, wie weit (!) ist das überhaupt tauglich von mir be- und gelebt zu werden? Tollkühn mutig wie alle 16-, 17-jährigen unserer Spezies startete ich diesen Selbst-Versuch mit mir und somit gleichzeitig mit meiner mich umgebenden Welt. (Seinerzeit saß ich ja noch nicht in „verschärfter Einzelhaft“, so wie heute, seit Jahr’ und Tag ...)

Wichtig für mich war damals und somit für die „Nachgeborenen“ Leser dieser Zeilen hier und heute, zu wissen / an-zu-nehmen, dass mir schon damals „Wissen“ lieber war als „Glauben“, also als das „Für-Wahr-Halten-Müssen“ ("Wer nix weiß muss alles glauben."). Ich trenne beides von-ein-ander. Gewissenhaft. Die Fähigkeit „glauben“ zu können ist für uns Menschen aber ohne jeden Zweifel unabdingbar. Das setze ich als bekannt voraus.

 

Ausklamüsert: Es gibt Dinge, Sachverhalte, die kann ich tatsächlich wissen,  o h n e  sie vorher „nur“ / bloß glauben zu müssen. Wissen wurde es hauptsächlich dann deswegen, weil / wenn ich lebe, er-lebe was um mich ’rum ist, was sich so tut.

Glauben tu’ ich fast alles, was man mir so sagt. Beispiel: „Ich wurde von Aliens entführt und die machten mit mir alle möglichen Experimente“. Wenn mir (persönlich) jemand gegenübersitzt der das zu mir sagt, glaube ich ihm das. Ja wirklich! Ich komme dabei auf überhaupt keinen Kollisionskurs mit irgendwas innerhalb von mir. Wieso auch sollte ich? Der erzählt! Solange sich dies Gesagte nicht mit anderem von dieser Person zu mir Gesagtem widerspricht, glaube ich ihm. Sollte es sich widersprechen würde ich fragen, was von dem Gesagten denn jetzt, weil abweichend vom vorigen, quasi aktualisiert, zuträfe? Wenn ich darauf eine Antwort erhalte glaube ich dann das, das von ihm „korrigierte“ Gesagte. Das kann der X-mal tun, wenn er das will. Wie lange ich ihm noch zuhöre, ist eine andere Frage ...

Sollte allerdings jemand auf die Idee kommen, ob ich, der Jo, z.B. eine Entführung durch „Aliens“ für glaubhaft wahrscheinlich halte, würde ich sagen: Nein. Nein, das halte ich für ausgeschlossen (nach meinem bisherigen, auch heutigem Wissen). 

Aber :, würde ich dann sagen, ich kenne da Einen, der genau das behauptet.

Wissen: Ich kenn’ da Einen. Glauben: Nein. Nein, weil das brauche ich gar nicht. Nicht mehr. Weil: Ich kenn’ da Einen ... (... die privaten Nachrichtensender n-tv bzw.n-24 bringen fast jede Woche dutzende Zeugenberichte. WISSEN.)  Verstanden?

(Nebenbei: Ich persönlich kenne niemanden, der mir gegenüber derlei behauptet hätte. Ich kenne (!) aber Berichte darüber, wo Personen genau das so schildern. Glaubhaft? Für ihn „ja“, anscheinend. Oder  -  weiß er womöglich doch etwas, etwas, was mir noch nicht ... ? ....)

 

Mit meinen siebzehn Jahren begriff ich durchaus, was sich um mich ’rum und in dieser, meiner Welt so tat, auch was als mehr oder weniger sinn-voll lebenswert für viele der Leute in meiner direkten, mich berührenden Umgebung war. Diese Leute kamen mir seinerzeit alles andere als „Suchende“, "Fragende", sondern im Gegenteil als durchaus „Wissende“, echt „gestandene“, in wahren oder erfundenen (?) Stürmen erprobte Menschen vor. Nicht nur, weil sie sich so, überall da wo sie stattfanden und stattfinden wollten und / oder stattfinden durften, sich als solche zum Teil sogar tüchtig schlagkräftig präsentierten. Ob das mit dem „Sich-kloppen“ so sein muss, Initiationsritus?, bezweifelte ich allerdings damals schon ganz ernsthaft. („Tut doch weh!“ Aber anscheinend längst nicht so weh, wie ...)

Ich jedenfalls, ich der Jo, fand mich, von unten zu diesen Riesen aufblickend, förmlich umzingelt von „Wissenden“ wieder. Wissende vom Kind bis zum Greis. Allüberall. „Wissend“ verglichen mit mir, samt meiner gefühlten bzw. echten Un-Wissenheit ... (Zu dieser Zeit wusste ich von Sokrates und seiner Gedanken- und sonstigen Welt, leider, nichts oder doch nur herzlich wenig ...)

Seltsamerweise kamen mir diese sich mir und allen Anderen  s o , oft mit ganz gehörigem Nachdruck sich gebärdenden Wesen als wenig bis gar nicht nachahmenswert / nachstrebenswert vor. Oft war das Gegenteil der Fall: Schon beim bloßen längeren, insgesamt über Jahre verteiltem Zugucken immer derselben Leute (in einer Kleinstadt wie ... klappt das ganz vorzüglich!) wurde mir schlecht. Bildlich gesprochen. Aber doch: hauptsächlich übel. Als „witzig“, wie vieles davon gemeint und so auch abgeschickt wurde, konnte ich derlei Empfangenes innerhalb von mir zu rein gar nichts gebrauchen.

 

Diese Entscheidung die ich da für mich traf, fand in völliger Abgeschiedenheit von Anderen (also auch ohne meine Eltern etc.) und gleichsam in absoluter Stille, in „Klausur“ sozusagen, statt. Mein Kopf war voll dessen, was sich in 17 Jahren halt so anhäuft (mengenmäßig immer dasselbe, also 365 x 17 plus Schalttage, nur „sachlich“ unterschied es sich, natürlich). Ich vertraute keineswegs „blind“ meinem Gefühl (= mein Kompass) aber überließ vertrauensvoll ihm die Entscheidung über diesen „Versuch“. Damals.

Diese, sehr bald als wichtigste Entscheidung in meinem Leben sich entpuppende, brauchte ich bis einschließlich heute niemals zu bereuen, wohin mich die Zeitläufte seit anno dunnemals auch so wehten.

 

Ich sah mich seinerzeit schon in einer recht privilegierten Lage. Privilegiert deswegen, weil ich im Gegensatz von manch’ Anderen in meiner näheren Umgebung über eine Aus-Wahl verfügte, worüber ich zu entscheiden schließlich nicht nur in der Lage, sondern, vielleicht noch wichtiger, fähig war, be-fähigt war. Und: mich getraute sie zu unternehmen, „in See zu stechen“ ...

Das hat etwas mit „Vermögen“ zu tun. Kein Katzen- oder sonst wie was von Gold sondern Vermögen im Sinne von: ich vermag etwas zu tun, in kann das. Ich kann z.B. aus einem Angebot, einer gewissen Auswahl der mir vorgelebten oder auch nur ausgedachter menschlicher Lebensentwürfe eine Entscheidung treffen. Noch mehr hat Vermögen aber mit Reichtum zu tun. Und der Reichtum über den ich seinerzeit bereits verfügte (und immer noch verfüge; ich lebe, um im Bild zu bleiben, von den Zinsen), ist ungeheuer zu nennen beileibe nicht zu niedrig gegriffen. Wahrlich nicht. Woher stammt dieser „Reichtum“? Woher habe ich ihn?

Zum vielleicht größten, aber doch gewiss allerwichtigsten Teil habe ich ihn geschenkt bekommen. Geschenkt bekommen und aufbewahrt. Von wem konkret wurde ich so beschenkt? Diese Frage stellte sich mir zwangsläufig, auch als (manchmal) recht eifrige Leseratte.

Ganz präzise gesagt: natürlich von allen Menschen die ich direkt um mich herum wahrnahm (inkl. Bücher). Die wiederum ihrerseits in deren Leben dermaßen reich beschenkt wurden, dass sie mir, gewollt oder auch unabsichtlich, davon, von ihrem Vermögen schließlich abgeben konnten, sich in der Lage sahen, das zu tun, ohne gleich anschließend Not zu leiden. Handelte es sich doch beim so Empfangenen zumeist sowieso nur um Teil-Kopien ihres oft sehr hinterfragwürdigen Wissens ...

 

Aus diesem Pool von mehr oder weniger interessanten Leuten um mich ’rum ragte sehr schnell eine Person (samt seiner seit 1960 immerhin vierten Gattin) fast himmelhoch heraus: unser Großvater väterlicherseits, mein Opa (1897 – 1992). Er ist für mich der bedeutendste Mensch, dem ich bisher in meinem Leben begegnen durfte. Mit ihm und seiner Frau konnte und durfte ich mich weit über zwanzig Jahre lang hinweg unterhalten. Sechzig Stunden dieser Gespräche habe ich auf Tonband aufgenommen. Diese Bänder besitze ich noch  -  ein Gerät um sie abzuhören leider, leider schon lange nicht mehr. Seufz.

 

Dann kam als nächster, zweiter, und völlig unabhängig davon und von allen übrigen Menschen um mich herum, per „Zufall“ also, ein (fast) ebenso großer, mir sich in Folge als überaus wertvoll erweisender Heros hinzu, der als Person selbst zwar schon seit geraumer Zeit tot war, dessen Hinterlassenschaft sich aber weiterhin als sehr lebendig, für mich brauchbar, ja ungeahnt nützlich darstellt: Richard Wagner (1813 – 1883). Samt seiner Welt, und Friedrich Nietzsche zum Beispiel ist davon ja nur ein Teil, wenngleich kein eben „kleiner“ Teil ... (Eine Empfehlung zum Verständnis von R.W. möchte ich geben dürfen ((bleibt Ausnahme, versprochen!)): „Abschied von Walhall“ von Dieter Schickling. LESEN!) Übrigens: Wer beim Anhören des Schlusses von „Tristan und Isolde“ nicht wahrhaftig und unter Tränen stirbt, ist einzig und allein selber schuld ... So schön dieser Tod auch (immer wieder!) ist, so interessiert hier (und mich) eher sein Hauptwerk: „Der Ring des Nibelungen“.

Dann der Dritte im Bunde. Und hiermit endet auch schon wieder die Auflistung von meinen ganz persönlichen „Dorfheiligen“, meines „Dreigestirns“ sozusagen (Narhallamarsch! Solle mer’n ’reilasse?). Dieser sollte all’ dies bis dahin gesammelte, in mir gestapelte Erlebte auf sagenhaft wunderbare Weise „abrunden“, und er tut es auch noch. Womit ich an dieser Stelle hier bereits andeuten möchte, als wie sehr „brauchbar“ sich dieser Mensch für mich und mein Leben entwickeln sollte, was mir anfangs in diesem Ausmaß nicht gleich so deutlich wurde. Mit der Zeit aber wandelte sich das ganz erheblich, kann ich nur sagen. In sinnvoller Verbindung mit „Eins“ (= Opa) und „Zwei“ (= Wagner), versteht sich ...  Gemixt,  -  also weder gerührt noch geschüttelt.

Verglichen mit den beiden erstgenannten Titanen in meinem Leben (und deren ganzem Drumherum), lieferte mir dieser Mensch, rein mengenmäßig gesehen, den kleinsten Teil dessen, was schließlich in mir Ver- und Anwendung fand. Musikdramen oder ähnliches hat der, jedenfalls soweit mir bekannt ist, keine geschrieben ...  Ich nenne ihn hier mal vorsichtshalber den „Joker“. Joker wie aus Kartenspielen bekannt, nicht zu übersetzen etwa mit „Witzbold“ ...

Da ich von diesem Dritten hier so auffällig keine Lebensdaten (von – bis), anführe, was nicht heißt, sie wären mir nicht bekannt, möchte ich an dieser Stelle angelangt doch noch etwas kurz erwähnen dürfen, nämlich, dass diese Person nichts mit „Glauben“ oder gar mit „Religion“ im weiteren Sinne zu tun hat, worauf „man“ ja durchaus auch kommen könnte ...  Einen speziellen Lesehinweis aber gebe ich hier, wie versprochen, keinen mehr ab. Das Schrifttum über ihn ist eh’ Legion ...

Dies sei nur deswegen von mir erwähnt, weil ich hier über den „Joker“ für den Leser dieser Zeilen so auffallend und merklich im „Nebulösen“ bleibe, was aber seine wirklich guten Gründe hat, warum ich das tue. Irgendwann später „verrate“ ich schon noch, wer, welche Person mit dem von mir so genannten Joker gemeint ist. Nur Geduld!  - ...  Aber, bitte, weiter neugierig bleiben. Es lohnt sich! Glauben (!) Sie mir doch auch mal was ...

Diese drei in mir zusammengenommenen Hauptideengeber bildeten schließlich die verlässliche Grundlage / „Basis“ für meine dann todesmutig gefällte Entscheidung, und alsbald stapfte ich frohgemut los  -  in die große, weite Welt hinein, in die Welt da draußen ...

(Wir singen alle: „Hänschen klein ...“; Ja!, genau den Hit aus „2001 – Odyssee im Weltraum“, die deutsch synchronisierte Fassung davon. Oder auch: "Für mich soll's rote Rosen regenen" von H. Knef.)

 

 

(Dieser Teil wird nachgereicht. Versprochen.)

 

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Das Interview:

Anfang ist überall

 

Frage:    Ihnen wird bewusst sein, dass man Sie seit längerem sucht. Den Urheber von ...

Jo:          das ist mir neu ... (zündet sich eine neue Zigarette an, obwohl die alte noch brennt)

F             Alle Welt sucht HDI 1984!

J              Ich meine mit „neu“ nicht, dass man den Holzkopf, der das da verbrochen hat, sucht. Das habe ich sehr wohl bemerkt und schmunzle darüber. Warum nur will immer Jeder wissen, woher jemand was hat? Also ich, – ich habe vieles geklaut ... Naja, doch Einiges. Den Rest bekam ich geschenkt und hob vieles auf, was auf meinem Weg einfach so ’rumlag. Das war’s. Sind wir schon fertig?

F             Denjenigen zu finden und zu kennen, der all’ das ausgelöst hat, - wir denken, das ist doch normal.

J              Soso. Wat’n Glück aba ooch: jetzt ham’sen jefunden! Fragen Sie! Beinahe hätte ich gesagt: Fragen Sie, wenn Se sich trauen sollten ...

F             Jeder kennt „Tante Erna und Onkel Otto“ ...

J              Ach so? Jaja. Der Initialsatz: „Tante Erna kauft heute keine frische Brötchen“ und eben doch Onkel Otto. Sie kauft sie nicht heute, aber gestern oder morgen, und so weiter und so weiter. Ich weiß. Das war ja nur ein Witz. Ich wollte damit bloß zeigen, dass es auch mit so was total simplem geht, diese Sätzeaneinanderreihungen, gefüllt mit Wahrheiten, zu produzieren. Nahezu grandios finde ich zur Zeit Sätze wie: ..., oder die von „MachtNix69“: ... (von Jo gestrichen). Einfach genial!  – Überall, vom Greis bis zum Teenie schreiben oder tippen Alle und überall am „Ich habe deutlich gesagt, dass ...“ herum. Ich hörte davon, dass das so ist. Ich hab’ ja kein Internet. Wenn die Leute sonst nix besseres zu tun haben, bitteschön! ...  Irgendwo stand mal zu lesen, das seien bewusstseinsverändernde Freizeitaktivitäten. Donnerwetter!

F             Sie als Vater dieser Idee müssen doch gewusst haben, wie das wirken wird. Zumal es sich in Windeseile global verbreitete.

J              Ganz wie ein Virus, genau. Hat es auf Sie gewirkt? Hat wenigstens einer von Ihnen das mal gemacht?

F             (... von Jo gestrichen ...)

J              Na also.

F             Wissenschaftler wie z.B.  … und …, die in theoretischer Physik und im Bereich der Quantenmechanik forschen meinten vor kurzem, erst durch den „Kick“ Ihrer Methode auf nobelpreisträchtige völlig neue Erkenntnisse gekommen zu sein. Das Ende allein hierbei sei kaum abzusehen. Beide beziehen sich ausdrücklich auf He Did It 1984 als einen der Auslöser ihrer Überlegungen.

J              Da sehen Sie mal, wie sich das Hirn freut und zu was es zu gebrauchen ist, wenn es aus’m Gatter gelassen wird! Und es gibt wie Sie wissen genug Beispiele, wie diese Methode in den verschiedensten Hirnen wirkt. Besser gesagt: die mit mehr oder weniger speziellem, ganz persönlichem Wissen aufgefüllten Verstände / Vernünfte anregt, weiter als bisher geschehen zu denken, bislang vorhandene gedankliche Sperren quasi spielerisch zu umschiffen. Mit dem denkbar einfachsten Mittel, mit einem Trick, sozusagen. Dieses „Werdet wie die Kinder ...“ ist unglaublich weise und funktioniert also auch hier, wie wir gerade erleben.

 

F             Waren Ihnen diese Folgen bewusst?

J              Natürlich! Selbstverständlich nicht in allen Einzelheiten, wie sie sich jetzt offenbaren. Die Welt drehte sich weiter. Aber schon während des Schreibens im Frühsommer 1984 ahnte ich die Folgen und, wie ich sagen muss, lag ich da ganz richtig.

Aber gerade weil mir das so klar war: auch das mit ein Grund, warum ich bis zur Publikation längere Zeit wartete.

 

F             Was waren die anderen Gründe?

J              Die erste Zeit danach und eigentlich bis kurz vor Veröffentlichung bzw. bis fast heute dachte ich, es muss doch irgendjemand Anderes als ich mal darauf kommen! Da habe ich wohl falsch gelegen. Es ist derart simpel, dass halbwegs „schlaue“ Menschen nicht mal im Traum daran gedacht haben, - was ja nicht der schlechteste Geburtsort gewesen wäre. Die alles plattmachende Vernunft, ihr Verstand mit all’ dem Wissen darin hinderte sie eher daran, was diese Athleten ja auch zugeben. Jetzt. Hinterher.

F             ... und was zwischenzeitlich durch mehrere Studien dieses Phänomen betreffend belegt wurde.

J              Genau. Ist schon witzig. Und so ganz nebenbei haben gerade diese Arbeiten, von denen ich nur eine oder zwei mit Interesse las, unser Wissen darüber vergrößert wie wir ticken, also die Zusammenarbeit, das Zusammenspiel von Verstand und Gefühl, im Einzelnen so abläuft. Vieles davon ist neu.

Mich beeindruckte schon als Kind oder Jugendlicher zu lesen, wie große Entdecker z.T. beschrieben, als sie den entscheidenden Heureka-Moment erlebten. Da gibt es ja einige wenige Veröffentlichungen ’drüber, die ich mal las. Also was da in ihnen, in ihrem Gefühl so ablief. Derjenige, der das Rad “fand“, hatte sich seinerzeit bestimmt auch ganz doll gefreut als er merkte, damit lässt sich was anfangen ... Hinterher sind Alle schlauer. Ein Werbespruch dieser Tage lautet: „Vieles gilt als unmöglich. Punkt. Bis es einer macht. Punkt.“ Nu also, ihr Menschen, legt los mit dem, was ihr so alles ’draufhabt! Bin weiter gespannt darauf. Der Geist ist buchstäblich aus der Flasche und wird so schnell nicht wieder ’reinkommen, nehm’ ich mal an ...

F             ... und sie legen los. Weltweit und auf fast allen Gebieten.

J              Ja ja, und so ganz nebenbei verlieren die Regierenden dieser Welt mittlerweile ihre mehr oder weniger großen Schäfchenherden. Die „Chefs“ dreh’n fast durch. Ich weiß.

Was ich eigentlich sagen will: Kant meint, die Welt wie wir sie sehen, ist nicht die Welt, wie sie ist. Das Universum ist seit Ewigkeiten so, so wie es ist. Wir leben darin, gucken es uns an. Man oder doch wenigstens immer mal Einer von uns muss nur drauf kommen, wie eigentlich genau funzioniert es, was genau „spielt“ sich denn da direkt vor unseren Augen ab.

 

F             Dazu hat Ihre Methode anscheinend maßgeblich beigetragen.

J              Ganz zwangsläufig bei denen, die sie anwendeten. Ich weiß. Das Runterfahren, das auf Null-Stellen des Verstandes. Dann neu, ich betone NEU zu sortieren, anzuordnen, was sich dann ja gleichzeitig ganz wie von selbst macht ...  das ist der Clou, der Trick. Das funktioniert nur durch Überlistung dieser Maschine, mit eigenen Mitteln, sozusagen.

Dabei geht dem Behälter für Gedanken bislang erworbenes Wissen ja nicht verloren, nee... Jeder, der das mal machte, und einmal reicht, hatte den Eindruck, dass sich sein Wissen über sich und die Welt förmlich explosionsartig erweitert. Die Verknüpfungen mit im Kopf bereits Vorhandenem sind neu angelegt, neue Strippen wurden gezogen. Bewusst-Sein ist bloße Verkabelung. Mehr passiert da ja eigentlich strenggenommen nicht. Ein Klacks.

 

F             Da untertreiben Sie aber!

J              Wie sich die so Bewegten oder Angestoßenen, Angeregten ist glaub’ ich besser gesagt, dann verhalten, das zu sehen, das ist für mich als einer der Beobachter höchst interessant ...

F             Ein weltweiter Laborversuch also? Made by Jo.

J              Ja und nein. Das Ergebnis zählt. Abgesehen von einigen wenigen, sicher bedeutenden neuen Erkenntnissen über die Welt, die doch oft nur von Wissenschaftlern wahrgenommen oder überhaupt verstanden wurden, oder zum Beispiel der Ausbreitung des Internets, der „sozialen“ Netzwerke, passierte in der Richtung, die schließlich ich anregte, herzlich wenig in den jetzt vergangenen dreißig Jahren. Wen interessiert denn ernsthaft schon, was zum Beispiel ein Papst so alles von sich gibt...

 

F             Jo, der neue Guru. Dem hört man doch gerne zu ...

J              Quatsch! Die Gurus dieser Welt die wir schon hatten und die, die wir noch haben, vielleicht aber nicht mehr allzu lange haben, die predigen ja von irgendwas. Macht das so und so und nicht etwa so, wie der Nachbarzampano es euch sagt. Dann „Wehe Euch“.

Ich, der Jo, verkündete doch nichts, also wirklich rein gar nichts, als ich diese zunächst damals von allen Seiten belächelte Methode des „Ich habe deutlich gesagt, dass ...“ in die Welt ’rausließ. Alles, was dann danach geschah, passierte in den einzelnen Köpfen derer, die das für sich anwandten und anschließend in deren direktem Umfeld. Aber die Flecken der Ausbreitung auf den Landkarten werden größer,  -  wie schön! ...

Man hört sich selber zu! Endlich! Das wurde aber auch Zeit. Denn das fehlte für mich ganz spürbar noch: dass die Leute wissen, was sie tun! Vorher wurde doch meist viel zu kurz gedacht, was die Folgen des individuellen Handelns betraf, im privaten wie im sonstigen Leben. Diese „Übung“ ist da recht hilfreich, denke ich mal. Bewerten mögen das aber Andere, wenn sie sich dazu berufen fühlen sollten.

 

F             Wenn man den bisherigen Beschreibungen von denen, die diese Methode für sich angewendet haben zusammenfassend glauben schenken darf, so klingt es beinahe so und es fällt auf, als wären sie in einem Dauerrausch.

J              Ein Dauerrausch, ganz ohne Dope oder Alkohol oder so was in der Art, der an Bindestrich dauert, der andauern wird. Ja. Man fragt sich, wo kommt denn so plötzlich das ganze Dopamin her? Mir ging’s und geht’s ja genauso seit dem. Diesbezüglich bin ich immer mal wieder wie „besoffen“. Dank der Endorphine ... Ui!

Und trotz, eher wegen dieses Dauerrausches, der, nüchtern betrachtet, simples Denken heißt, handeln die Menschen, meiner Ansicht nach, ab jetzt deutlich verändert, lassen Sie mich sagen: vernünftiger als jemals vorher und sie wissen das jetzt selbst auch, was sich im Selbstvergleich da verändert hat. Genau auf dieses „Wissen“, das, was man ganz individuell tut, -  daran lag mir viel. Das irgendwie zu erreichen, das war ja auch meine Absicht mit dem, wie Sie sagen, Laborversuch.

Ein klassischer Selbstläufer also, seit er losgelassen. Zunächst, ganz zu Anfang, stutzt man ja noch, wundert sich ’ne zeitlang weil es sich zieht beim Schreiben der ersten 3 - 4 Seiten. Aber dann ...

 

F             „Denn sie wissen nicht was sie tun“, das war aus Ihrer Sicht vorher der Fall?

J              ... und ab jetzt wissen die Leute nicht gleich unbedingt und in jedem Fall „besser“ was sie tun, aber merklich genauer, absichtsvoller, was sie so treiben oder tun wollen.

Wir beobachten doch bei allen Konvertiten, dass sie erst mal übers Ziel hinausschießen oder übertreiben, quasi päpstlicher als der Papst sein zu wollen. So auch hier. Das wird sich aber bald und sehr schnell in „die Mitte“, wo’s hingehört, einpendeln, denke ich. (Stichwort: sich einpendeln. Ulrich Warnke hat betreffs dieser Sinuskurven durchaus Richtiges / Zutreffendes geschrieben ...)

Interessant finde ich aber auch: Man kann durch diese Methode zum Beispiel auch ein „besserer“, also erfolgreicherer Verbrecher als bisher schon gewesen, werden. Das ist jedenfalls nicht ganz ausgeschlossen. ...

 

F             Also prima Aussichten für die Spitzbuben unter uns? ...

 

Pacem in terris ?

 

J              Je nun, nicht ganz, da ja alle Anderen es jetzt ebenfalls „besser“ wissen. Das mit dem „Übers-Ohr-Hauen“ wird also schwieriger werden, was wir heute schon beobachten können. Ganz so leicht wie früher lassen sich die vermeintlichen wie die echten Simpel oder Deppen dieser Welt, die, die Drecksarbeit machen sollen, nicht mehr finden. Väter und Mütter überlegen sich jetzt viel gründlicher, ob sie ihre Söhne und Töchter noch mit ausreichend „gutem Gewissen“ zum Beispiel in einen Krieg, Krisenherd schicken sollen ...

Die Erkenntnisse, die auch ein solcher zu nicht netten Taten gewillter Menschentyp mitgeliefert bekommt wenn er diese Denksportaufgabe durchzieht, werden ihm überzeugend sagen, dass das zu tun, andere zu schädigen um einen persönlichen Vorteil, der einem fein ausgetüftelten Plan, einer genauen Absicht folgt, zu erlangen, schlicht und ergreifend das ist, was es unterm Strich schon immer war: dumm ...

 

F             Es ist also aus Ihrer Sicht Dummheit, seinen persönlichen Vorteil zu suchen?

J              Wenn es auf Kosten Anderer, deren, beinahe hätte ich gesagt: Über- Lebensqualität geht, dann eindeutig ja. Es gibt noch eine andere Art von Egoismus, den, den ich sehr bejahe, weil er sinn-voll ist. Davon aber später mehr, wenn Sie das hören wollen.

Die Rücksichtslosigkeit bei diesem Treiben, das, bis zu Ende gedacht, echt selbstmörderisch ist, ist das, was mich erschreckt. Da wird vor nichts und niemand und schon gar nicht vor der Vergewaltigung der Natur zurückgewichen. Ich nenne jetzt nur mal das in seinen Auswirkungen auf Boden, Wasser und so weiter für die nahe oder weitere Zukunft noch völlig unübersehbare Fracking als Beispiel.

Und auch dieser ganze Aufwand wird letztendlich betrieben für einen zeitlich doch eher sehr beschränkten „Kick“. Veranstaltet dann mit den dadurch „gewonnenen“ Moneten derer, die ganz am Ende der Kette stehen. Und diese Kröten muss ich schnell ausgeben, bevor sie morgen nix mehr wert sind. Kurz danach muss ein neuer Grund zum Feiern her und so weiter und so weiter. Als ehemaliger Gastronom müsste ich mich darüber ja eigentlich freuen können ...

Auch die weltweit derzeit in diesem Sinne handelnden wahren Oligarchen können eigentlich nur darauf hoffen, nicht mehr allzu lange zu leben, nicht steinalt zu werden. Nanu? Damit sie die lebenslang angestrebte Krönung ihres Wirkens hienieden, das Erreichen von, tja, von was eigentlich?, „das Ende“, also die unerbittlichen Folgen ihres Tuns ist es allemal, selbst nicht mehr erleben müssen. „Nach mir die Sintflut“ heißt das Motto. Danach haben ganze Generationen gehandelt, weitervererbt, gelebt und in Folge davon zahllose Einzelne und ganze Völker gelitten. Das geht sicherlich nicht mehr lange „gut“, so.

Nicht auszuschließen ist, dass die jetzt noch Kinder oder Enkel der heute Verantwortlichen schon bald, noch zu Lebzeiten der „Alten“, diese verfluchen und die überall errichteten Denkmäler der doch allzu groß geratenen „Großen“ Vorväter stürzen werden. Jahrelange Internatsaufenthalte in der Schweiz, in Groß- und Grösst-Britannien oder sonst wo und „goldene Löffel“ im Göschle hin oder her.  (Wie sehr liebe ich die Niedlichkeitsform im Schwäbischen! Das selbe Wort auf berlinerisch wäre nicht Jugendfrei. Schade eigentlich ...).

 

„Was habt ihr mit der Erde gemacht?“ wird als Frage dann selbst von diesen bislang nach Strich und Faden, letztlich zur gänzlichen Lebensuntüchtigkeit verhätschelten Drohnen und von den lebenslang reparatur- und wartungsintensiven „BILD-Zeitung-Lilli’s“ kommen. Jedenfalls, solange die private Außenstelle von Pappa auf’m Mond oder Mars (mit exklusivem Blick auf ...) noch nicht ganz fertiggestellt ist.

Ich hoffe aber auch inbrünstig, dass die jetzige Generation, die, die gerade da ist und die, die heranreift, starke Nerven hat. Denn die wird sie dringend brauchen bei dem, was ganz demnächst geschehen wird. Ich sehe das schon auf uns zu kommen.  -  Aber ich schweife ab. (Siehe Kasten.)

(Dieser „Kasten“ fehlt hier, leider.)

 

 

(noch J)

Nicht der klassische Panzerschrankknacker, sondern die im edlen, maßgeschneiderten Zwirn um uns herum, die obendrein überall hofiert werden wie die Kings, das sind die wahren Gangster, die sich darüber hinaus für sehr schlau halten. Für dermaßen schlau, dass sie, angelangt an entsprechende Schaltstellen von Macht, den Rest ihrer „Volksgenossen“ keine Bildung gönnen, jedenfalls keine, die es denen gestatten würde, sie als das zu entlarven was sie sind: Verbrecher.

Von Staatswegen das Internet zu manipulieren, weil: „wir wollen euch doch nur vor Schmutz behüten“  -  Ha!, selten so gelacht ...

Von mir kann ein Jeder Alles wissen. Wie oft ich auf’s Klo gehe und wie viel Papier ich bei der anschließenden Reinigung verbrauche, - wenn mein Nachbar das wissen will ... das ist mir völlig Wurscht. Was mich nur wundert ist, dass sich Jemand Zeit, seine Zeit nimmt, sich dafür zu interessieren! Welches Leben leben die denn? „Die Fallers“ samt „Lindenstraße“ und „Tatort“ lassen grüßen. Also, schon dieser relativ „kleine“ Voyeurismus, der aber überall anzutreffen ist  -  das geht über meinen Horizont, echt jetzt ...

 

F             Menschen von Bildung auszuschließen ist demnach ein Verbrechen?

J              Genau das! Beziehungsweise die umgekehrte Variante, den lästigen Frager durch, was weiß denn ich, 36 Bände Lenins gesammeltem Un-Sinn zu jagen. Wenn er es dann noch wagen können sollte, was ihm nach dieser Prozedur schwer fallen dürfte, mit uns, die wir gerade dabei sind die Börsenkurse zu studieren, noch sprechen zu wollen um sein Anliegen vorzutragen, dann können wir ihn ja immer noch in den Gulag oder zum Militär schicken. Forget him.

Angemessene Bildung dem daran Interessierten oder der Jugend zu verweigern, das halte ich für das so ziemlich größte Verbrechen, was Menschen ihren Mitmenschen antun können. Oder auch „nur“ sie zuzumüllen mit zum Beispiel „kauft mich! Ich bin das Tollste, was ihr euch denken könnt!“. „Wählt mich, ich bin das Beste, was Euch in jeder erdenklichen Zukunft passieren kann!“ und so weiter. Damit macht man sich am wenigsten die Hände schmutzig. Eine der „eleganteren“ Lösungen sozusagen, jemand Anderen um zu bringen. Um was zu bringen?

 

F             ... um Möglichkeiten.

J              So ist es.

F             Bricht jetzt ein Zeitalter der Vernünftigen, der Vernunft an?

J              Na!, das wäre zur Abwechslung mal ganz was Neues bei uns. Bei uns, die wir ja die Geschichte schreiben ...

Aber zu den kleinen und großen Global-Playern dieser Welt möchte ich noch was sagen, obwohl ihre Anhängerschaft und somit die „Tuer“ ihrer zunehmend offensichtlicher werdenden Raubzugspläne „zum Wohle Aller“ (siehe Nestlé’s sich auszahlendes Geschäft mit dem Trinkwasser, nur als Beispiel) seit geraumer Zeit merklich zu schwinden beginnt.

Die sind wohlmöglich noch immer mit einer Macht ausgestattet, dass Luzifer, Beelzebub und Konsorten neidisch werden könnten. Oft genug von UNS, der Herde der Lämmer, mit dieser Macht ausgestattet. Manchmal nur durch ein Kreuzchen auf ’nem Wahlzettel. Oder auch kein Kreuzchen zu machen. Ist genauso schlimm ...  (Weiter geht’s nach der Anmerkung ...)

 

Hierzu eine Anmerkung von Jo:

Früher, so um den Wahlkampf von 1972 herum, da dachte ich noch, dass die von uns gewählten bzw. zu wählenden Politiker die „wirklich Besten“ von uns ansonsten Durchschnittstypen sein sollten. Die von uns zu wählenden Kandidaten leiden ja nicht gerade an mangelndem Sendungsbewusstsein oder sprühender Tatkraft. (G. Schröder sehe ich noch rütteln: „Ich will da ’rein!“ Und, wo treibt der Genosse sich heute ’rum?)

Ich kann Ihnen nicht mehr sagen oder für mich rekonstruieren, ab wann sich diese Sichtweise in mir geändert hatte. In Manchem bin ich ja ein ausgesprochener Spätzünder. Aber die Korrektur hiervon, die ließ nicht allzu lange auf sich warten. Dafür sorgten diese erlauchten, ganz selten erleuchteten Damen und Herren alsbald selbst nach Leibeskräften. Naja,  -  jeder macht sich eben so unsterblich wie er kann ...

Hierzu passt glaub’ ich ganz gut die alte Weisheit: Wer ist der größere Idiot? Der Idiot, oder der, der ihm folgt? ...

 

* = zu: „Angemessene Bildung“

Was ist „angemessene Bildung“, was meine ich damit? Bestimmt nicht das, was auf zahllosen Ministerkonferenzen, auf „höchster“ Ebene“ also, am Ende dabei herauskommt.

Erinnern Sie sich bitte an vorhin, als ich auf die Hirn-Akrobaten unter uns zu sprechen kam, und deren tatsächliche „Behinderung“  -  im Geiste ("Behindert" sind wir Alle!). Diese Unfähigkeit denken zu können folgert ja nicht aus zu wenig, sondern aus einem Zuviel an Wissen. Zu viel von Etwas, womit ich zwar letztlich meine Brötchen verdiene, aber zu wenig von Etwas, das nicht nur darüber hinaus, sondern mir ein, ich sag’ mal „angenehmeres“ Leben bereiten könnte (und meiner Umgebung gleich mit).

Gegen Automatisierung habe ich überhaupt nichts bei Tätigkeiten, die ein Apparat oder 3-D-Drucker sowieso „besser“ erledigen kann oder könnte und ich nicht auf zum Beispiel Kinder als „billige“ Arbeitskraft zurückgreifen müsste. Lasst ihnen die Zeit zum Lernen! Was aber machen unsere zu lebenslangem Fachidiotentum ausgebildeten, später ausgemusterten Alten mit ihrer gewonnenen Freizeit? Ich würde mich schämen, mit ab 65 Jahren nichts sinnvolleres zu tun zu finden, als ...

Das Versagen im menschlichen, im mit-menschlichen Bereich rührt nicht her von zu wenig, sondern von zu viel, leider aber völlig falsch ausgerichtetem Wissen, sagt der Jo ...  Überall zeigen „einfacher“ gestrickte Leute sehr viel mehr Herz, als die Großkopferten, als die Kapitalisten unter uns ...

 

Betrifft: Anmerkungen

In dieser Fassung hier haben wir die meisten der uns von Jo Mitgeteilten aus technischen Gründen weglassen müssen. Wir bitten um Verständnis.

- - - - - -

 

F             An wen denken Sie da?

J              Die Gruppen aufzuzählen, an die ich nicht denke, wäre einfacher, weil kürzer ...

Aber doch noch kurz zu den „klassischen“ im Gegensatz zu den „modernen“ Verbrechern, weil: I love it.

In einer recht guten, ich glaube zweiteiligen BBC-Verfilmung des „Jack-The-Ripper“-Stoffs aus den späten 1980ern, lässt der Autor bzw. der Regisseur einen der Detectives ein Aha-Erlebnis haben, das schließlich zur Aufklärung des Rätsels führt. Im TV-Stück zumindest.

Der Inspektor sagt ungefähr sinngemäß: überzeuge einen „kleinen“ Mann so, dass er denkt, er sei an etwas Großem beteiligt. Dann wird dieser kleine Mann alles tun, selbst die ungeheuerlichsten Abscheulichkeiten, und die wird er mit einem Lächeln tun.

 

Toll! Wie wahr! Das funktionierte vor Zeiten und es funktioniert noch heute immer und überall. Nord-Irland, Basken, Hutus gegen Tutsis und umgekehrt, ehemaliges Jugoslawien, Sudan, Ukraine, Irak, Syrien undundund.

 

F             (von Jo gestrichen, wie spätere oft auch)

J              Schmutzige Hände bekommen nur die, die am Ende der Rangliste das dann ausführen, was Häuptlinge, Chefs oder alle sonstigen „Führer“ dienstrangmäßig über ihnen stehend verkünden, was zu tun sei. Für die „gute Sache“, na klar, für was denn sonst!

Und wenn es „nur“ für so etwas wie die Reinhaltung der „Rasse“ ist, weil: wir wollen Arier bleiben!, was immer das ist oder sein soll. Inzucht im weitesten Sinne ist es ja auf jeden Fall und nicht nur in diesem Beispiel. Hurra! Durchlöcherte Hirne fressen alles, und das ganz dankbar, um die vorhandenen Lücken, auch wenn’s stinkender Mist ist, zu füllen.

Sechs Millionen tote Untermenschen? Entschieden zu wenig! Das Eine, das Andere wie von vorn und von hinten, oben oder unten, links rechts ist aus meiner Sicht wahrhaft vollendeter Blödsinn! Aber Meier, Müller und Schulze machen mit, führen es nach besten Kräften tatkräftig aus. Denn:

Wenn nur ein noch so kleines Häppchen der zu erwartenden Beute mir, Meier, Müller oder Schulze (ich, Schulze, wer bin ich denn schon in diesem „heroischen Walten“?), zufällt, bin ich’s zufrieden. Einen hübschen Orden vielleicht? („Hornochse Erster Klasse mit Eichenlaub und Schwertern.“) Vierzig Jungfrauen? Na bitte, wohl bekomm’s. Junge, du hast durch den Kampf jetzt zwar keine Arme und/oder Beine mehr, aber du hast dir’s verdient! Hallelulla! -

Denken stört da nur, während ich ’grad eben dabei bin, die Leute abzumurksen, die auf ’ner in jedem Fall falschen Liste stehen ... Ich fass’ mich an die Birne! Soll ich gleich kotzen oder erst später?!   (gedehnt:) So-ist-die-Welt.

Aus den sechs Millionen der ganz „besonderen“ Toten wurden damals ganz schnell fünfzig, auch deswegen, weil sich auf der anderen Seite des Globus Leute meldeten, die sich ebenso wenn nicht aus noch überheblicheren Gründen (Religion), für dermaßen „klasse“ und toll fanden, allen Übrigen in ihrer Umgebung das Recht auf ein normales, aber „leider“ anders, also „falsch“ geführtes Leben abzusprechen. Wie wir wissen, ist derlei hier und jetzt speziell erscheinendes Gedankengut bei uns in Deutschland noch gar nicht allzu lange her. Wir finden es ganz aktuell in den verschiedensten, längst nicht nur deutschen Köpfen (J.-M. Le Pen, nur als ein Beispiel von vielen). Dass also die Dummheit als das größte Übel dieser Welt eines schönen Tages mal aussterben könnte ... nee, darum ist mir nicht bange. So viel zur „Vernunft“ um uns ’rum und was gerade sie allerorts zu vollbringen vermag.

Der Enthüllungsjournalismus, der dem daran Interessierten fast täglich die unglaublichsten Berichte frei Haus liefert, bringt mich tatsächlich dazu, Ihren Berufsstand als etwas abgemildeter blöde oder bescheuert zu finden. Nein, ehrlich jetzt: für diese Art von Journalismus sage ich sogar „Danke“. Wenngleich, wenn ich’s mir recht überlege ..., nützt auch der herzlich wenig ...

F             Mit diesem Gespräch hier tragen wir, wie wir glauben, auch in gewisser Weise zu einer Art von Enthüllung bei.

J              Det könn’ Se mir glooben: janz alleene oda nur im allerallerkleensten Kreis enthülle ick mir. Unenthüllt fühl’ ick mir aba wohler! ...

Wo sind meine Zigis? Keiner verlässt den Planeten, bis ich meine Zigaretten gefunden habe! Ah!, da sind sie ja ...

Aber, wo wir schon mal bei der Vernunft sind und, ähh ...

 

F             Dummheit.

J              ... sind. Gut aufgepasst! Alle Achtung! SIE ham’ jesaacht, Sie hab’n ßeit. So, jetzt ham’ Se den Salat! –

F             Tonband läuft. Legen Sie los. Klären Sie uns auf ...

J              Meins looft ooch. Im Kopp. Aba, wie sagt der Berliner: „Ick kenn da een, der red’t zwar nich ville, aba wat er sacht is Quatsch!“

F             Diesen Eindruck haben wir bis jetzt noch nicht ...

J              So? Na, den Spruch zu Toppen, wird auch mir nun nicht mehr ganz gelingen. Also auf! Auf zu neuen Taten!

Vernunft. Punkt. Dummheit. Punkt. Zwei Seiten ein und derselben Medaille, gehören zusammen. Und „nein“, das erklär’ ich jetzt hier nicht, wieso das aus meiner Sicht so ist ...

Wie vernünftig ist es, nur als Beispiel, als diplomierter und auch sonst recht pfiffiger Wissenschaftler falsch Zeugnis abzulegen? Das erleben wir doch mittlerweile fast jeden Tag.

Rauchen (Jo hält seine brennende Zigarette hoch) ist nicht schädigend, nicht gesundheitsschädlich. Sagen manche der Wissenschaftler unter uns recht beredt und blumenreich. Das füllt dicke Aktenordner. Mit Brief und Siegel, Unterschriften und schönen, bunten Firmenlogos oben ’drüber und ’drum herum. Noch wachsen genug Bäume nach, die man eben auch auf diese Art verwursten kann.

Geschrieben von Leuten, die es eigentlich, na?

 

F             ... besser wissen müssten.

J              Danke! Tun sie ja auch! Die Damen und Herren in ihren blütenweißen Kitteln wissen es besser, schreiben, veröffentlichen aber das glatte Gegenteil. Selbst, wie in USA geschehen, vor Untersuchungsausschüssen oder Senatsbefragungen erzählen sie auf Hochglanz polierte, salbungsvolle, die Sache um die es geht, verharmlosende Lügen.

Gerichtlich festgesetzte milliardenschwere Entschädigungen? Derlei erledigt unsere spitzenmäßige Rechtsabteilung zu unserer vollsten Zufriedenheit.

 

Ganz kurz aber über Lüge. Eine Lüge ist nur gegen die eigene Wahrheit möglich. Also gegen das, was ich selbst irgendwann ganz persönlich für mich als wahr erkannt und angenommen habe. Eine Lüge „aus dem Nichts“ gibt es nicht, das wäre dann immer eine Wahrheit. Siehe Einsteins E = mc2, was so lange eine „Lüge“ war, bis es bewiesen werden konnte, bzw. bewiesen wurde.

 

Ich stelle mir eigentlich gar nicht mehr die Frage, warum sie lügen. Die Antwort darauf ist doch allzu einfach: „Wes Brot ich eß’, des Lied ich sing“. Mittelalterlich.

Ich stelle mir die Frage, warum wird so offen Bindestrich sichtlich gelogen? Wie vernünftig ist das denn? Die müssen doch selbst vor einem simplen Gerichtshof fürchten, ein schönes deutsches Wort: entlarvt zu werden! Wie macht sich das dann in meinem Lebenslauf, gar in den Fach- oder Geschichtsbüchern? Das scheint diese durchweg höflichen, weil „gut erzogenen“ Menschen, die uns allen ja namentlich bekannt sind, nicht allzu sehr zu bekümmern (die SS-Besatzertruppen von Paris waren auch alles sehr höfliche Leute, bis ...). Wo bleibt da die Verantwortung! Fragezeichen. Gibt es denn niemanden mehr mit so was wie einem Gewissen? Nein?

 

(Die jetzt folgende Passage wollten wir streichen. Jo „aktivierte“ sie wieder.)

J              Gar nicht mehr einzukriegen vor Glück und dementsprechend völlig aus dem Häuschen erzählte vor einiger Zeit mal eine Komikerin (!; in Deutschland weltberühmt), Sissi Perlinger, in „Otti’s Schlachthof“ uns allseits weit Zurückgebliebenen, wie schön es doch auf der Insel Bali ist. So schön, dass sie um „abzuschalten“ (!) vier bis fünf Mal im Jahr dort längeren Urlaub macht: „Da kann ich auftanken ...“ Aha.

Mit was kommt sie da hin, fragte ich mich? Mit ’nem knallroten Gummiboot? Wohl eher nicht. Es gibt schlauere Köpfe als ich das über mich anzunehmen oder zu denken gar nicht erst wage, die können rechnen. So gut rechnen, dass sie zu einem Ergebnis kommen würden, wenn sie diese Aufgabe gestellt bekämen: wie lange kann ich mit meinem PKW fahren, bis ich den Sprit für vier, fünfmal Bali hin und zurück (eine Person) verbraucht habe?

Frau Perlinger kommt glaube ich aus Bayern oder der Gegend. Ich gönne allen, den vielen Perlingers dieser Welt natürlich diese Reisen dahin. Dahin, wo’s so schön ist. (Nebenbei: Merkwürdig nur, „so schön“ ist immer ganz woanders. Woanders als da, wo ich „zu Hause“ bin ...)

Lauterbach, das, das ich meine, liegt zwar nicht in Bayern sondern im Schwarzwald. Der Ort und die Gegend  ist aber auch schön. Ich weiß das.

Versteht hier Jemand, was ich damit sagen will? Bier aus Mexiko! Frische Erdbeeren und Spargel an Weihnachten! - - -

( Ende dessen, was wir weglassen wollten. )

 

F             Nun, das „Entlarven“ findet in zeitlich immer kürzer werdenden Abständen statt. Auch dank uns Journalisten ...

J              Auch, ja, schon recht. Iss’ ja gut.

Denken Sie an den Whistleblower Snowden, der, wie es aussieht, nicht mehr allzu lange der einzige „Verräter“ bei der NSA war bzw. bleibt, was ein Zeitgenosse wie ich schlicht hofft. Dort werden ganz bewusst, konkret und ganz absichtlich per Order für den Tag bestehende, gültige Gesetze gebrochen. Die eigenen Gesetze, und die von anderen, verdächtigen Staaten gleich mit, wo wir schon mal dabei sind aufzuräumen, sozusagen.

(Vor Kurzem: Deutschland hört den NATO-Partner Türkei nach „Verdächtigem“ ab ...)

„Für die gute Sache“ sagen die dann von janz oben, mal wieder. Wenn selbst Demokratien, ich muss fast sagen, Demokratien, die sich dafür halten, derlei Methoden anwenden ... wo fängt das an und, vor allem, wo hört das auf? Mitgefangen - mit gehangen, fällt mir hierzu ein.

Nur noch ein Stichwort: Freihandelsabkommen USA - EU (TTIP). Was an den Vorgesprächen, die gerade jetzt stattfinden, ist davon demokratisch legitimiert? Wer verhandelt da mit wem? Um was? Darum, dass Handelsriesen demnächst auch in Europa ihren „zu erwartenden (!) Gewinn“, falls nicht erreicht wegen der blöden Gesetze in EU-Land, allen Ernstes einklagbar werden, wie es ebenso aktuell ein US-Tabakkonzern in Australien versucht bzw. eingeleitet hat?

Interessant fand ich eine Meldung vor Kurzem bei BBC World News, die hier ganz gut herpasst. Die fragten sich, wie hoch die Glaubwürdigkeit der US-Bürger ihrer eigenen Regierung gegenüber zur Zeit ist (Februar 2014; die Sendung war aber später im Jahr).

Der bis dato gemessene Tiefststand der letzten Jahrzehnte war während des sogenannten „Watergate-Skandals“ (Richard Nixon Präsident) bzw. dessen Ende (1974) mit 36 Prozent erreicht. Zum Vergleich wurden auch die Truman- und Kennedyjahre herangezogen.

Im Februar 2014, mit Barack Obama als Präsidenten und Chef seiner Mitstreiter, immerhin ein Friedensnobelpreisträger, lag sie  -ich staunte nicht schlecht-  bei sage und schreibe 24 Prozent. 24 Prozent der US-Bürger trauen (noch) der eigenen Regierung! Und der Rest? Der Rest wurschtelt so vor sich hin,  anscheinend ganz ohne „die da oben“ noch bei irgend etwas ernst zu nehmen, nehme ich mal an ...

Das für mich eher zweifelhaft „schöne“ auch bei so einem Fall wie Snowden, ist, dass wir eine Antwort bekommen werden, warum der ein auf jeden Fall zu bestrafender Verräter ist.

Zweifelhaft deswegen, weil auch sie ge- und verlogen war, ist oder sein wird. Wetten? –

Irgendeiner sagte mal, „so wird die Wahrheit zur Lüge“. Politiker, Verantwortliche für sonstwas stellten erstaunt fest: Wahrheiten wie Umweltverschmutzung, atomarer Overkill, Öl und Uran, Kali bald alle, Treibhauseffekt, Tropenwald, Nahrungsmittelskandale und so fort, kann ich völlig gefahrlos samt dazugehörender detaillierter Fakten sagen. Es interessiert keinen. Mir, als zumindest Mitschuldigem, als Forscher, Chef oder Minister (die wir Alle namentlich kennen, die sich von uns „bedienen“ lassen) passiert ja nichts. Denn: wir haben es euch ja gesagt! Da steht’s zu lesen.

Alle wissen es. Wissen was? Oder, andersrum: was wissen sie, die Leute? Eigentlich? Was von all’ dem kommt da an, um sie gegebenenfalls handeln zu lassen? Was fehlt denn noch?

 

Sie und ich könnten hier Seitenweise so fortfahren mit dem Aufzählen, mit dem schier unendlichem Auflisten von derlei. Jede einzelne Ausgabe Ihres Blattes ist voll davon. Und das seit Jahrzehnten. Wer kauft und liest eigentlich Ihr Blatt, wohlmöglich regelmäßig? Was für ein Menschentyp ist das denn? Jemand, der nur sein Gewissen beruhigen will? Also, ich weiß ja nicht, ob es sich dazu als nützlich gebrauchen lässt ...  Ich kann mich entsinnen und mutmaße mal, Sie haben  -eigentlich-  mit Ihren Artikeln auch heute noch ganz andere Absichten, oder irre ich mich da?

 

F             ( Von Jo gestrichen, auch seine eigene Antwort darauf. )

J              Aber, denken wir an die Leser! An die paar, die uns bis hierher gefolgt sind (weil sie nichts besseres zu tun haben?). Auch sie, die lieben, netten und braven Leser, Zuhörer von uns wissen nicht nur das, sondern sogar noch sehr viel mehr und vielleicht gründlicher als das, was wir hier so tugendhaft bequatschen. Einige fangen an sich zu langweilen. Müde gähnend nuscheln sie in sich hinein: Das kenne ich doch alles schon was ihr mir da lauwarm auftischt. Ich schalt’ mal um auf „Bauer sucht Frau“ ... Ja, eben!

Und? Was machen bzw. machten sie mit ihrem Wissen? Das ist und bleibt doch die Frage! Völlig nutzlos herumliegende, wirklich wertlos gewordene, „zu nichts zu gebrauchende“ Informationen verstopfen mein Hirn. Wie soll ich da klar denken können? -  Ja, eben! Wie?

Da für Klarheit und Durchblick zu sorgen wäre selbst für einem es mit mir noch so gut meinenden Spezialisten von außen (!) eine Sisyphosaufgabe, eine zumeist Never Ending Story. Regelmäßig scheitern derlei Versuche samt allen Ratgebern* grandios. Alles versagt, von außen / Dritten angewandte versagt.

 

So, ich glaube aber, ich hab’ unsere Leser für’s Erste jetzt ausreichend genug gelangweilt ...

 

F             Wie bitte? Sie wollen unsere Leser absichtlich langweilen?

J              Was denn Anderes mache ich hier schon seit geraumer Zeit? Warum erzähle ich allseits Bekanntes dann doch? Noch dazu so Schweißtreibend, wie das ist. Na klar ist das meine Absicht gewesen, was denken Sie denn!

 

* = Anmerkung von Jo:

Einige der wenigen „nützlichen“ Ratgeber lasse ich wenigstens halbwegs gelten: U.a. Die Bücher von Manfred Lütz, von denen ich hörte. Schon hier stört mich aber das Wort „Ratgeber“ sowie die Tatsache, dass das Bücher sind,  -  so sehr ich Bücher auch liebe.

Ich kann sehr gut nachvollziehen wie es ist, wenn „man“ quasi überquellt vor tollen Ideen, die einem selbst, verglichen mit Ansichten um einen ’rum, als mit-teilens-wert erscheinen. So sehr mitteilenswert, dass ich mich hinsetze und ein Buch zu schreiben anfange.

Es ist schon komisch, dass mein Respekt vor dem wie auch immer gelebtem anderen Leben, das ich wohlmöglich aus meiner Sicht, aus meiner „Lage“ als völlig „daneben“, missraten wahrnehme, mich persönlich daran hinderte, ein oder gleich mehrere Bücher schreiben zu wollen: „Hier werden Sie geholfen.“ Die Sinnlosigkeit eines solchen Unternehmens (abgesehen von den hoffentlich reichlich fließenden Tantiemen) war mir immer schon klar. Buchpräsentationen mit Autor (!), der erklärt, ja erklären muss, was er geschrieben hat ... (schüttelt den Kopf).

Um ein persönliches Gespräch komme ich nicht herum und sonst auch Niemand. Denn in einem persönlichen Gespräch, Auge in Auge, übermittle ich doch weit mehr als das, was ich zu schreiben in der Lage wäre zu sagen, in der Lage wäre, mit-zu-teilen. Als An-Regung können derlei Werke aber Sinn machen. So auch hier, was dieser Mensch ja auch sagt, gottseidank ...

 

Wie sagte Gustav Mahler mal so treffend:

"Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.“

Wo denn dann? Ja, eben ... -

(Ende Anmerkung.)

- - - - - -

 

F             Wir müssen zugeben, einen Gesprächspartner, der sich mit uns mit der Absicht langweilen zu wollen unterhält, so Jemanden hatten wir noch nicht, noch niemals vor uns.

J              Gemach, gemach. Die Auflösung kommt ja gleich. Denken Sie nur nicht, ich will Ihre, die unserer Leser oder gar meine Zeit ohne jeden Sinn dahinter einfach so verplempern. Machen wir aber erst mal noch ’n bisken „normal“ weiter. Zum Vorigen muss ich sowieso erst noch einen Satz sagen.

Denn, wie soll eine Lösung ausschauen, die für Klarheit sorgen soll, aber nicht bzw. nicht direkt von Dritten zu erbringen ist? Mein Tipp: Von Innen (!), nur von sich selbst aus kann das „Aufräumen“, das „zur Besinnung-Kommen“ gelingen ...

 

F             Seit dem sich Einzelne, aber auch ganze Gruppen mit der von Ihren erdachten oder gefundenen Methode befassten, verhalten sich viele davon spürbar ...

J              (unterbricht) ... anders! Genau! Aber hören Sie bloß auf, diesen Menschen sofort gleich wieder ein dämliches Etikett umzuhängen! Ich sehe es Ihnen an, dass Sie das gerade tun wollten! Pfui! Schämen Sie sich! (ironisch)

Merken Sie was? Nicht, weil ich, Sie, samt Allem von Ihnen publizierte oder sonst wer denen gesagt hat, „nu macht mal!“ oder: „das musst du doch kapieren!“, im Sinne von „so blöd’ bist du doch nicht“. „Man red’ ja bloß, man sagt ja nix“, womit ich unsere österreichischen Leser hier von Herzen grüße!

 

Nein, das mit dem Belehren ist ja auch gar nicht der Fall gewesen und schon gar nicht, wie ich nicht aufhöre zu betonen, meine Absicht, kann es doch gar nicht sein. Ich würde damit nicht nur gegen ein mir selbst gegebenes Gesetz verstoßen. Ich bin ja kein Staat, den ich bei Bedarf, quasi im „Notfall“ einfach mal so manipulieren, umpolen kann. Das hat was mit Treue und Wahrhaftigkeit zu tun, woran ich mich innerbetrieblich und auch sonst zu halten pflege. Ich bin (auch!) Sokratiker und Schopenhauerianer genug, um nicht missionieren zu wollen. Das liegt mir fern. Und außerdem halte ich fast alles predigen für eher mehr als weniger völlig sinnlos. Neinnein,  -  die Leute, meine Mit-Menschen, sollen von selbst darauf kommen, was für sie Veränderungswürdig ist. Sie wissen auch selbst am besten, was das Beste für sie ist, gibt man ihnen eine Chance dazu, das für sich herauszufinden.

 

F             Mäeutik, die „Hebammenkunst“ des Sokrates.

J              Treffer! Genau! Die jedenfalls wende ich an, in Gesprächen an, hauptsächlich anfangs und später, wenn nötig und sinnvoll. Hier mit Ihnen gebe ich mir Mühe, so wenig wie möglich „Empfehlungen“ oder gar Ratschläge zu formulieren die ’raus zu hören manchem der Leser hier vielleicht Spaß macht. Wie Ihnen vielleicht auffällt, versuche ich derlei weitestgehend auszuschließen. Völlig ohne wird auch mir nicht gelingen.

Meine Meinung, das ja, die sage ich ...

(hier fehlt etwas)

Andere hingegen halten sich und ihre Ansichten über „Gott und die Welt“ für dermaßen unverzichtbar, meinen, das müsse Allgemeingut werden.

Das zu tun, Leuten, „Untertanen“ oder auch bloß Betriebsangehörigen inklusive Familienangehörigen auf welche Weise auch immer zu sagen was sie machen sollen, übernehmen diese Menschen, gefragt oder ungefragt, und eher laut als leise. Das erledigen unsere wie auch immer gearteten „Möchte-Gern-Führer“, die das Schwinden des Interesses an ihnen nunmehr erleben, fast hätte ich gesagt: erleiden müssen. Das will der nicht hören, er will ja führen, weiterhin in allen Medien, mit allen Mitteln sagen, wo’s lang geht, was zu „Schaffen“ ansteht. 

Frage: Wie wird "man" eigentlich Mitglied eines Vorstandes/Vorstandsvorsitzender? Der Kopf ist voll. Voll von  w a s ?

Zweifelsohne können und „beherrschen“ (!; vor allem anderen/Übrigen: sich selbst beherrschen lernen, an die Kandare nehmen/sich in Teilen „ab-murksen“?) diese Leute ja was, ganz und völlig unbestritten, sogar von mir aus gesehen. Das dahinterstehende zielgerichtete WOLLEN dieses Personenkreises ist und bleibt mir allerdings äußerst suspekt (mir ist, als probiere man  -zunächst jedenfalls noch/“bin noch nicht ganz fertig, aber: wart’s mal ab!“-   die Quadratur des Kreises). Ebenso unzweifelhaft ist dieses „Wollen“ ganz in der Frühzeit dieses Personenkreises erworben, an- und übernommen worden, mit der Muttermilch eingesogen, sozusagen, da vielverheißend / vielversprechend (niemand wird als „Manager“/ „Penner“ usw. geboren, wovon wir alle, so glaube ich, gesichert ausgehen dürfen).

Wird doch bereits im Kindergarten, in der Schule usw. „von oben her“ ausschließlich konformes Verhalten (statt Individualität oder „Freigeist“) gefördert und ggf. mit entsprechenden Noten/ Geschenken (selbst von der nach „4711“-riechenden Oma!) honoriert. Welche Eltern freuen sich denn nicht über ‘nen auch an ihn verteilten „Einser“ des Sprösslings“? -  Dieses „Wollen“/Streben wird mit der Zeit aber derart verinnerlicht, dass es von der Person, die das dann als Programm auszuleben sich alle erdenkliche Mühe gibt / geben wird (angespornt durch die Leute drumherum; deren Scheitern/“Erfolg“), gar nicht mehr zu trennen ist, irgendwann nicht mal mehr für diese Person selbst. SO zu leben gilt schließlich als „Sinn-Voll“. Das macht zwar nicht glücklich wie recht bald zu spüren sein wird, aber, was soll’s … es gibt ja „schöneres“ als das … („mein Auto, mein Haus, meine Yacht“).

Die durch zahllose, ausschließlich zweckgerichtete Prüfungen, Kurse, „Meetings“ usw. erworbenen Fähigkeiten wollen und sollen schnellstmöglich „in die Tat“ und somit in Money / klingende Münze umgesetzt werden. Und ab genau jetzt wird’s gefährlich! Gefährlich für? Gefährlich für alle Anderen, alles Andersartige (Natur i.w.S. inbegriffen), da diese „Herren“ sich wie „selbst-verständlich“ anmaßen, die Welt samt allem was in und auf ihr so ‘rumläuft oder versteckt ist als für ihre rein egoistischen Zwecke zu „vermarkten“. Für mich kaum tröstlich erscheint da, dass ein solcher Oligarch ja jemanden (einen aus deren Sicht „Erfolglosen“ (aber glücklichen!) wie z.B. mich (?,!) dazu braucht, ihm die Schuhe zu putzen, damit ich meine Familie und mich selbst wenigstens halbwegs sattmachend von deren, also von den „Chef’s“ in deren Werkhallen produzierten, in oft genug abartiger / widernatürlicher / irrwitziger Weise „behandelten“ Produkte ernähren kann und darf … Ick weeß ja nich – nennt man dette den „Geldkreislauf“? – Bin ßu blöde aba ooch! Ick blick‘ det nich …

    

Mehr und mehr Menschen fangen an zu wissen. Ausrufezeichen, sagt der Jo. Fangen an, mit ihrem Wissen was anzufangen. Denn das Wissen ist ja bereits vorhanden! Und siehe da: das vorher in meiner Birne zwar Stammtischtaugliche, darüber hinaus aber völlig nutzlos herumliegende, in scheinbar unzusammenhängende Teilchen zerbrochene Zeugs ist ja doch zu was zu gebrauchen!

Noch zu keiner Zeit herrschte ein Mangel an „guten“ Ratschlägen und Wegweisern. Es mangelte und mangelt an eben solchen Taten. Das ändert sich gerade. Ändert sich durch die ganz individuellen, intimen Selbstversuche ... Wird Ihnen jetzt klarer, was ich vorhin mit der Langeweile meinte, was ich damit zu bezwecken versuchte? In den Lesern? Das Gros Ihrer Kollegen der Schreiberling-Zunft tut nichts anderes, als das: letztendlich täglich neu zu langweilen. Nicht aber, ohne vorher bzw. damit die oft primitivsten Instinkte der Leserschaft ausgiebig zu kitzeln ...

F             Ihre, wie Sie vorhin selbst sagten Denksportaufgabe, wirkt anscheinend genau in die Richtung, „aufzuräumen“, die Spreu vom Weizen zu trennen ...

J              Zu wissen, dass vieles von all’ dem, was die von Berufs wegen Besserwisser mir schon so alles sagten und sagen,  -ich will es mal nett ausdrücken-  für mich selbst gar nicht zutrifft, nicht anwendbar, überflüssig wie ein Kropf, kurz: der reine Blödsinn, reinster Ballast ist bzw. sein würde, würde ich ... na, Sie wissen schon.

 

F             Wir beginnen uns zu fragen, wer hier der eigentliche Anarchist ist ...

J              In manchen Bereichen oder auch Gegenden und ganzen Regionen werden sich die bisherigen „Macht-Haber“ nicht so leicht in Rente schicken lassen wollen von den jetzt so „Aufgeklärten“, den „Zu-Sich-Gekommenen“. Das Einfachste wird sein, den nicht wenigen Cheftrotteln ab jetzt nicht mehr zuzuhören, ihnen eben nicht mehr zu folgen, wenn sie, wie bislang üblich und erfolgreich, Schwachsinn reden, singen oder schreiben, der nur für sie samt ihrer an Häuptern selten kleinen Sippe was Positives abwirft. „Wir sind das Volk!“ ...  Sie merken, ich werde so langsam leidenschaftlich ...

 

F             Kampflos werden das die Wenigsten der so von Ihnen Angesprochenen hinnehmen.

J              (winkt ab) Die größte Gefahr lauert ja auch ganz woanders. Lasst doch unsere Pfingstochsen noch ’ne Weile glauben, im Himmel ist Jahrmarkt, lasst die Happy Few in ihren streng bewachten und umzäunten, bombensicheren Festungen dabei feste Feste feiern (die Gastronomie liefert was das Herz begehrt) und die Erde sei meine, also ihre, Spielwiese. Meinetwegen. Beneiden tu’ ich die sowieso nicht. Nee, hab’ ich nie. Ich käme mir dabei echt zu primitiv vor.

Also, ich hab’ Bälle, Veranstaltungen und Kongresse erlebt, da bogen sich die Tische! Da lacht das Gastronomenherz, da kriegt es feuchte Augen ...

 

F             Sie sind ja gut ’drauf!

J              Die größte Gefahr, neben anderem Schlimmem, die größte Gefahr die auf uns alle zukommt, halte ich für sehr viel mehr gefährlich. Vorhin sagte ich ja schon, dass ich hoffe, meine Mit-Menschen mögen starke Nerven haben für das, was ich schon bald, sehr bald kommen sehe ...

 

F             Eine Art von Weltuntergang? Die Apokalypse? Meteoriteneinschlag? Klimawandel? Supervulkanausbruch? Virenattacken? Krieg? Alles das zusammen?

 

J              (lacht) Ha! Wer bietet an fürchterlich’, gar Schröcklichem mehr? Nee, ich meine nichts dergleichen. Das heißt, in gewisser Weise kommt es einem Weltuntergang schon recht nahe. Die Welt an sich bleibt bestehen, die Menschen auch, hoffe ich. Naja, wenigstens die mit den starken Nerven halt ...

 

F             Spannen Sie uns und unsere Leser doch nicht so auf die Folter, Herr (Name) !

J              Natürlich wird es Katastrophen weiterhin geben, wie ehedem. Natürliche und, wie im speziellen Fall des Klimawandels, öfters auch selbstverschuldete. Na und? Wie ehedem werden wir damit umgehen lernen, das „Beste“ ’draus machen. Und wir werden weiterhin Plastik bis zum Kollaps auch der Ozeane produzieren. Spermien die wir weitergeben könnten haben wir dank des Plastiks in uns dann zwar keine mehr, dafür haben wir aber die Wissenschaft. Die wird’s schon richten, irgendwie ... Solange ich den Beischlaf zur Zufriedenheit aller daran Beteiligten noch ausüben kann, wird unseren „echten Kerlen“ sowieso alles Übrige schnurzegal sein ...

Aber zur Ehrenrettung der Wissenschaft. Ich befürchte, die hab’ ich hier bislang zu alt und zu negativ aussehen lassen. Also mal was Positives. Wissenschaftlich erwiesen ist ja zum Beispiel mittlerweile, und das finde ich sehr überzeugend, dass wir alle von Sippen, die vor Zeiten Afrika verlassen mussten, abstammen. Selbst die Chinesen unter uns mussten das einsehen. Auch die hielten sich ja mal ’ne zeitlang für was besonderes, für eine eigene, ganz separate, spezielle Schöpfung, sozusagen. Stichwort „Peking-Mensch“. Schließlich gilt ja auch hier die alte Erkenntnis: was wir gestern noch fest glaubten, kann heute schon Aberglaube sein.

Aus nicht zuletzt klimatischen Veränderungen zogen unsere Altvorderen um den Globus und beglückten mit ihrem Erscheinen damit bis dahin völlig „unschuldige“ Gegenden. Warum denke ich gerade immer nur an Lampedusa und die X Ersoffenen davor?

Egal. Die Wissenschaft hat als eine ihrer, wie ich finde, größten Leistungen damit erbracht, dass sie die allerspätestens seit Darwin vorherrschende, durchaus bis dahin schon wissenschaftlich erwiesene Meinung schließlich widerlegte, es gäbe noch so etwas wie „niedrige“, primitive, dem Selektionsdruck unterlegene Menschenrassen, die man, also als gut gekleideter, somit quasi uniformierter „Herrenmensch“ gerade noch so als Sklaven wenn nicht als etwas mit noch weniger Wert durchgehen lassen konnte. Selbst eine Größe wie Immanuel Kant sprach allen anderen, nicht „weißen“, also nichteuropäischen Menschen das Recht als juristischer „Person“ völlig ab. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Junge junge ...  Naja, wo ein Deutscher hin grübelt, da wächst so schnell kein Gras mehr. Oje.

Rassismus ist wissenschaftlich nicht länger haltbar. Ausgenommen mal wieder für die Idioten unter uns, die mit dem Vakuum zwischen den Ohren.  Die fressen ..., aber, das sagte ich ja schon. Derlei Hirnamputierte erweisen sich auch weiterhin bei so mancherlei „Fremdartigem“ als hartnäckig Beratungsresistent („Pegida“). Wo nix is’ ...

Aber zurück zur nahenden Katastrophe. Hihi ..., das wird ein Spaß! Aber im Ernst:

Was ich damit meine kommt ganz plötzlich und betrifft uns alle gleichermaßen und das wirklich schlagartig. Außer die, ...

 

F             ... mit den guten Nerven. Ja, ja.

J              Die trifft es ganz genauso auch. Keiner, niemand bleibt davon verschont. Die Nervenstarken werden, so meine Hoffnung, nur angemessener damit umgehen können. (Lesenswert hierzu: Bücher von Nassim Taleb!) Nein, niemand bleibt verschont. Als Wagner-Fan kenne ich mich mit diversen Weltuntergängen ja recht gut aus. (lacht)

Nein nein, ich meinte die zahlenmäßig nicht eben kleine Gruppe von Habenichtsen dieser Welt. Die ist es gewohnt von der Hand in den Mund zu leben, zu überleben, was wir unter den Bedingungen, in denen sie zu leben gezwungen sind, überhaupt nicht mehr fertig brächten. Nicht mehr fertig brächten in unserer „fortschrittlichen“ Welt, wohin diese Alle gerne hinwollen. Fast ist man versucht denen zu raten, bleibt wo ihr seid, wenigstens bis der Krach vorüber ist ...  Die bleiben übrig. Die, die ihr Leben lang Dreck gefressen haben ...

 

 

Game Over

 

F             Wovon nicht verschont?

J              Uns wird  (neben der bald vollständig geglückten Infiltration/Manipulation des Internets durch die National Security Agency, die sich schon mal im Stromabschalten ganzer Länder übt) der Welt-Finanzmarkt, der, wie allseits bekannt, mit Schulden von aberwitzigem Ausmaß zu tun hat, um die Ohren fliegen. Eher heute als morgen. Sage und prophezeie ich. Diese angehäuften Schulden kann eigentlich niemand mehr bezahlen.

Bezahlen, OK, kann ich ja noch einsehen, nungut. Aber bezahlen an wen? Ne gute Frage, wie ich finde.

Antwort: zu bezahlen an Außerirdische, an Aliens. Jedenfalls nicht an menschliche Wesen. Nicht an Wesen, die hier, auf diesem, unserem Planeten leben, die sich hier „zu Hause“ fühlen. Die, die das demnächst in Gänze einfordern werden, also die „dahinter“, haben mit UNS nichts zu tun, die sind „uns“ wesensfremd. Das sind Maschinen, die vor Äonen, mit viel Glück oder Pech, je nach Sichtweise, vielleicht mal richtige Menschen waren. Die sehen nicht mal mehr so aus wie wir, nach X Operationen an Leib und Gliedern, wen wundert’s? Reine, klar reinrassige, also inzestuöse und geisterhafte (geisteskranke?) Phantome und Zombies ...

Stimmt’s oder habe ich recht?

 

F             Das haben wir, zugegeben, so noch nicht und nirgends gehört gehabt.

J              O, in bestimmten Kreisen ist das längst Allgemeinwissen ... (Jo zählt auf u.a. Martin Armstrong, aber wieder von ihm gestrichen. Bis auf „A wie Apokalypse“ von Richard Horne und „Der Crash ist die Lösung“ von M. Weik und M. Friedrich.)

F             Sind denn alle Gläubiger dieser Welt in Ihren Augen Un-Menschen?

J              (sanft) Mitnichten. Ist der gewissenhafte, klug rechnende nicht nur fleißige schwäbische Sparer, der sein „überflüssiges“, weil überzähliges Geld auf die Bank bringt, um dort, wie von dieser versprochen, sich auf wundersamste Weise zu vermehren das wünschenswerte Ziel ist, ist der ein Un-Mensch in dem oben beschriebenen Sinn? Oder derjenige, der sein Kapital Lebensversicherungen anvertraut, damit er, wie erhofft und laut Prospekt zu erwarten steht, seinen Lebensabend halbwegs unabhängig von staatlichen Zuwendungen bestreiten kann?

Kommt denn keiner auf die Idee, der Euro, den ich „gewinne“, kommt von irgendwo her? Woher kommt der denn? In der „Real“- Wirtschaft erwirtschaftet? Ha, dass ich nicht lache! Die Notenpressen der Welt haben Hochkonjunktur. Die kommen kaum noch mit dem Drucken der bunten Scheine Geldes nach, wovon es schon dermaßen viel gibt, dass es den vielfachen Wert der zusammengenommen sämtlicher Güter, Ländereien und so weiter längst übersteigt. Das irgendwo zur Deckung des an sich ja wertlosen Papiergeldes liegende Gold ist, wie zu befürchten steht, bereits mehrfach weiter verkauft worden. Betrug? Na klar! Staatenlenker (wer also?, jedenfalls nicht die von uns Gewählten ...) leisten es sich, ’drauf zu pfeifen.

Der Euro den ich gewinne, der sich auf fast wundersame Weise „vermehrt“, stammt oft genug von woanders her. Auch das wissen wir alle, woher der kommt, wem er weggenommen wurde, bzw. für seine von ihm geleistete Arbeit gar nicht erst in angemessener Münze bekommen hat (Billiglohn, Kinderarbeit). ...

 

Ich muss Ihnen jetzt an dieser Stelle mal sagen: merken Sie denn nicht, dass Sie anfangen mir Fragen zu stellen, deren Antwort Sie bereits kennen? Und zwar schon so sehr gut kennen, na ja, kennen müssten, als Journalisten. Ach ja, ich vergaß’! SIE sind ja Journalisten! Anscheinend muss man Journalist sein um Fragen zu stellen, deren Antworten bereits seit längerem Allgemeingut geworden sind ... Test-Fragen an mich etwa? Die können Sie sich sparen! -

Aber, echauffieren Sie sich nicht! Sie sind hier ja nicht alleine zugange, quasi als „Journalisten unter sich“!, O Gott!, das müsste die Hölle sein. Für Sie, als Berufsgruppe. Ich mal’ mir das gerade aus ...

Nur die Ruhe, mich gibt’s ja auch noch. Ich kann mit so einer Situation, hmm, wie soll ich sagen? Ich kenne mich nicht aus damit, wie „man“ sich im Umgang mit Leuten wie Ihnen verhält. Da gibt es ganz bestimmt echte Könner. Zu denen gehöre ich aber nicht. Ich könnte mich mit Ihnen ganz anders unterhalten, wenn Sie ...

 

F             ... Astronaut oder Lokomotivführer ...

J              ... wären. Ja! Ganz genau! Warum denn nicht? Und dann mehr oder weniger einzeln, halt. Als das, was Sie so ganz „nebenbei“ auch noch sind, sollten Sie’s nicht irgendwo unterwegs auf Ihrem dornenreichen Lebensweg vergessen haben vor lauter ... (unterbricht sich selbst)

Nehmen Sie mir bitte nicht übel, dass ich vorhin vielleicht eine Situation dergestalt provozierte, die Ihren ansonsten, im Beruf bestimmt nützlichen Jagdinstinkt aktivierte. Vielleicht merken Sie aber auch, dass das hier, sich mit mir unterhalten zu wollen, so nicht funktioniert, nicht funktionieren kann ...

ABER! (hebt den Finger) Ich merke deutlich, die Kunst des Weglassens muss ich noch üben. Was, glauben Sie, schwirrt mir alles durch den Kopf, bei solch’ einer Thematik, bei solch’ einem Unternehmen wie sich dies hier für mich als Otto Normalverbraucher darstellt?

Ich vertraue, weit mehr als Sie das je taten oder je „beruflich“ das tun werden, auf den Leser. Auf den Leser dessen, was hier geschrieben steht. Hat der Interesse an Ihnen, oder gar an mir? Doch wohl eher nicht.

Aber er hat Interesse. Interesse, wie ich hoffe, an sich selbst ...  Das ist meine Zielgruppe! An die wende ich mich,  -  immer schon. Einzeln. Mit „Massen“ umzugehen ist mir nicht gegeben. Darüber können wir Alle uns freuen, finde ich.

Der interessierte Einzelmensch. Hoffentlich haben wir uns den erhalten, bis hierhin. Was denken Sie? Ist uns das gelungen?

 

F             ( Von Jo gestrichen )

 

J              Mal wieder mit ein Grund, warum ich dieser Sache hier zustimmte, mich mit Journalisten abzugeben. Ich kenne die Leser nicht und die wissen, dass sie mich nicht kennen, wahrscheinlich im „richtigen Leben“ niemals kennen lernen werden, wogegen ich aber gar nichts einzuwenden hätte. Einzeln. Bitte nicht drängeln, jeder kommt ’dran ...

Aber ich vertraue auf sie, diese unsere, viel Geduld beweisenden Leser. Die sind längst nicht so blöd, wie nicht nur Politiker, Verantwortungsträger aller Sparten sondern auch Journalisten nahezu gebetsmühlenartig davon ausgehen (Buchtipp: "Total beschränkt" von A. Neubacher). Die sollen, von mir aus wirklich gewollt, und die werden weiterdenken! Davor habe ich Achtung und Respekt und davor ziehe ich alle meine Hüte.

Über das hinaus denken, wozu sie hier vielleicht auch angeregt wurden. Da ist mir nicht bange. Angeregt in meinem Sinne aber doch lieber erst durch „Ich habe deutlich gesagt, dass ...“. Die doch nur angelernte, andressierte Hilflosigkeit oder manchmal auch Überforderung des Einzelnen im Einzelnen überwindet sich dann ganz von selbst. Wer hätte das gedacht!

Und schon wieder sind wir an den Punkt angelangt, der da heißt, wie vorhin schon gesagt:

(An dieser Stelle strich Jo einen ganzen Absatz. Nur das folgende kurze Bruchstück war nicht durchgestrichen.)

Und, um das, diese weltweite und plötzliche Katastrophe auch in ihren Folgen vorauszusehen, brauche ich nun wirklich kein Prophet, kein Prophet  „von Gottes Gnaden“ oder auch kein ganz profaner, zu sein. Ich, Sie, wir alle  -  sehen das. Wissen bescheid. Hören davon bis der Arzt kommt? Nein, aber wir hören, lesen davon bis zum Abwinken. Auch so eine menschliche Eigenschaft übrigens, das mit dem nicht wissen wollen ... Womit wir wieder bei der absoluten Gefahrlosigkeit vom den hoffnungslos Zugemüllten Lügen erzählen wären, und warum das mit uns als Schafen so prima klappt ...

Einstein sagte mal „Um ein nützliches Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem eins sein: ein Schaf.“ Noch Fragen?

 

( weiter )

J              Naja, die menschliche Neigung Mit-Läufer sein zu wollen, „Geh’ Du voran, ich folge“ ist zwar noch nicht abschließend, aber, wie ich finde, von der sich dafür zuständig fühlenden Kaste von wenigstens wortreich bis überbordet phantasievoll auf vielen Seiten bedruckten Papiers schon genug beschrieben worden.

Gerade wir Deutschen haben einen historisch begründeten Grund, an diesem Punkt des „Folgens“ (oder doch besser nicht) hellhörig zu werden. Das kann sich aber als ein Vorteil gegenüber davon unbelasteteren Völkern erweisen.

Ähnlich wie im Fall Richard Wagner. Wer sich, so wie ich, für den interessiert, der muss sich gezwungenermaßen mit Antisemitismus auseinandersetzen und Stellung beziehen, was ein zum Beispiel Mozartianer überhaupt nicht zu tun braucht. Durch seine Liebe zu ihm (eher seinem Werk) liegt der Antisemitismus, das damit sich beschäftigen müssen, nicht, ich sag’ mal: nicht gerade zwingend wie etwa bei Wagner, mit in der Wundertüte. Der Mozart-Fan kann sich vom „Schönen“, was der ja auch geschrieben haben soll ...        (lacht )

F             ( ... / ... )

J              ... ganz unbefangen, unbelastet in den Schlaf wiegen lassen. Träum’ was Süßes, mein Schatz! Bei mir als Wagner-Fan klappt das  -bei aller Liebe zu seinem Werk!-  so aber nicht. Da muss ich durch. Mich durch sein „Das Judentum in der Musik“ und seine nicht eben wenigen sonstigen nicht netten Äußerungen die da sind, über die gläubigen Juden / jüdisch Gläubigen, zu wühlen. Aber die dürfen mich doch nicht so abschrecken, dass ich alles sonst noch Vorhandene allzu leichtfertig übersehe. Ich bin ja nicht deswegen ein Wagner-Fan weil er das geschrieben hat, sondern trotz-dem. (Marcel Reich-Ranicki soll mal gesagt haben: "Es gibt viele nette Leute. Aber keiner von denen hat den TRISTAN oder die MEISTERSINGER geschrieben ...")

Ein Nachteil? Ich sehe das anders. Ich sehe das ganz anders, als die auch sonst tumbe Gemeinde der Wagner-Verächter mir glaubt erst noch beibringen zu müssen ...  Der größte Kritiker von mir, das bin schon noch ich selbst. Da machen Sie sich mal keine Sorgen.

 

Geh’n wir doch in ein Wagnerkonzert. Wo? Am besten in Israel. Au fein!

Dort schlagen sie sich die Köppe ein, wetten? Manche krempeln ihre Ärmel hoch, zeigen der Welt kamerafreundlich die eintätowierten KZ-Nummern und meinen doch tatsächlich, damit auch nur einen anderen Holzkopf als sie selbst es zeitlebens geblieben sind, durch diese Aktion von deren Wahnsinn Wagner hören zu wollen abbringen, gar heilen zu können.

 

F             Sie wissen schon, dass das starker Tobak ist, was Sie da sagen ...

J              Als Privatmann erlaube ich es mir nach wie vor, Idioten als Idioten zu bezeichnen, ganz gleich welcher Nationalität oder welchem Glauben sie auch angehören mögen. Ich bin so frei. Nach wie vor. Manche lobe ich ja doch auch. -

Zurück zu eben. Was sagt uns das?

Auch hierbei ist zu beobachten, wie sich „Kleine“ an was „Großes“, jedenfalls größer als sie selbst es sind bzw. als es ihr Selbst-Wert-Gefühl hergibt, versuchen anzuheften. Wobei „größer“ als ein dehnbarer Begriff anzunehmen ist. War denn Hitler, seine Ideenwelt „groß“? (laut) Um Gottes willen! NEIN! Andersrum gedacht trifft’s doch schon eher.

Anzuheften versuchen vielleicht deswegen, um sich selbst wenigstens einmal in ihrem ansonsten bisher eher friedlich, sittlich sich im genehmigten Toleranzbereich befindlich, aber ansonsten geordnet verlaufendem Ameisendasein auf „Teufel komm ’raus“ bzw. koste es, was es wolle (die Besucher dieses Konzerts haben alle den Eintritt bezahlt) so etwas wie Bedeutung vor Anderen (!) zu verleihen. Woher kommt das Verlangen, vor Anderen egal wie glänzen zu wollen, gar zu müssen? „I’m The Greatest!“

Noch so ein Fall für unsere berufsmäßigen und, wenn wir hier in dem Stil so weiter machen, bald schon sensationell mehrfach überlasteten Seelenklempner, finde ich.

Das nun Folgende ist als Anmerkung zu verstehen:

Früher, also bevor es allgemein Mode wurde bei Herz-/Schmerz- und ursächlich anderen Kopf-Problemen den Psychiater und deren anverwandte Spezialisten aufzusuchen, ging man vertrauensvoll zum ortsansässigen Seelsorger und fühlte sich da, bei ihm, gut aufgehoben/verstanden. Jahrhunderte lang. Warum wohl?  -

Als „Normalbürger“ wie ich es bin, könnte man ja fast ersterben vor all‘ dem, was Psychologen / Psychotherapeuten uns gegenüber so alles über’s Mensch-Sein vorgeben zu wissen behaupten. Is‘ ja irre! Ein Blick (= Einblick) in deren Vita belehrt uns jedoch schnell eines Besseren, ernüchtert uns. Wir, die Nicht-Wissenden (= aus deren Sicht: arme Teufel und auch sonst durch und durch Verlorene) sind über derlei Erkenntnis zumindest überrascht. Hier „stimmt“ doch was nicht, denken wir still bei uns.

Wohin führt „uns“ bzw. diejenigen von uns, die es oft genug dankbar inhalieren/ver-innerlichen, wohin führt uns dieses auf oft nicht zu knappe Rechnung vermittelte „Wissen“ über mich selbst, wie sie sagen? Das, dieses „Wissen“, ausgezeichnet mit eindruckgebietenden Diplomen, tollen Urkunden aller Couleur usw. „uns“ schließlich wohin führt?, wohin mit an die allzu vielversprechende Hand nimmt? Durch das Abfrag- und Testbare, also durch scheinbar interdisziplinär selbstgeschaffene/ selbst er-fundene Normen absichtlich dann selbst kontrollierbar/nachfragbar durch welche Instanzen?

Fach-Idioten!, im wirklich wahrsten Sinne des Wortes!, -  sagt der Jo. Diese „Klugen“, aber offen-sichtlich irgendwo/irgendwann steckengebliebenen, im förmlich zwanghaften, sich selbst einen Sinn geben müssenden Tuern/Tätern (die mich an Wirtschaftswissenschaftler erinnern) erfinden/erdenken sich eine ihnen kompatible, komplette Welt, die, wenn ich sie übernehme bzw. übernehmen sollte, mich dann als Folge zwar durchaus als irgendwo „zuhause“ wiederfinden/-erkennen kann, die mich aber ansonsten, also ohne von denen sehnlichst herbei gewünschten Mit-Tätern, ohne Mit-Wisser/Mit-Wissende (weil bislang durch sie und ihre Fakultät un-auf-geklärten) von derlei Ausgesponnenem / Erdachtem in meiner privaten Welt, in der ich aber doch lebe, als aber doch ziemlich und merk Bindestrich würdig seltsam „unpassend“ und zur Gänze alleine zurücklässt.

Meine Empfehlung: Finger weg! Finger weg von dieser Art von Pfuscherei und Flickschusterei. (Mir persönlich fehlte immer schon bis einschließlich heute die Beschreibung der/von Psychologen, wie denn ein aus ihrer Sicht „gesunder“ Mensch überhaupt auszusehen hätte. Die erzählen immer nur und ständig von dem, was „falsch“ ist, falsch „gelaufen“ ist. „Falsch“ von wo aus gesehen?…)

Bei beobachtbarer fortschreitender Entfremdung von uns Individuen im Umgang mit dieser/unserer Welt wundert es mich ja nicht sonderlich, dass es merklich zunehmend Menschen gibt, deren Verhältnis mit der Welt „gestört“ ist, oder zumindest so, also als gestört, erscheint. Es gibt, meiner Ansicht nach, sehr viel weniger „echte“ Verrückte (im klinischen Sinn) als es, gottseidank!, Ver-Rückte gibt. Und gerade DIE, die Ver-Rückten, die sind weder therapierbar noch sonstwie durch allerlei Versprechungen in die Zukunft heilbar, sondern ganz im Gegenteil: die, genau die gilt es zu fördern! ,  sagt der Jo, -  selbst ein Ver-Rückter.

Naja, -  wie lange müssen wir noch darauf warten, dass von den selbsternannten (im allgemeinen und im Privat-Persönlichem aber häufig gescheiterten) „Verstehern“ Andersartigkeit keine Störung des Verhaltens/des Umgangs mit Mit-Menschen ist, sondern das, was es, dem WESEN (-tlichen) nach, ist …  - schlicht „anders“ und somit eigentlich tolerierbar ist bzw. sein sollte/müsste, eben. (An dieser Stelle brauche ich wohl nicht unterstreichen, dass Gewalt, in jedweder Form, nicht zu tolerieren ist.)

Dank der Psychologie Sachverhalte/“Dinge“ die in mir tätig sind benennen zu können, ist aus meiner Sicht kein allzu besonders hoch zu honorierender Fortschritt, sondern ganz simple Erkenntnis. „Einsicht“ durch Nach (= Hinterher-) Denken meines vorherigen Tuns, das mich in eine veränderte Lage gebracht hat. Un‘ dazu benötje ick eijentlich keen Dokter. Echt nich …

Anders gesagt: Würde ein Psychater oder ein auch nur angehender Psychiater sich selbst samt seiner persönlichen Wünsche / Hoffnungen / Erwartungen erfolgreich analysieren  -und mit erfolgreich meine ich erfolgreich- ,  dann würde er/sie kein Psychiater mehr sein, kein Psychiater mehr werden wollen. Die Welt wäre befreit von Psychiatern, -  sie wäre sie los. GOTT SEI DANK! -  NOCH anders / präziser: mich stört: Ich Arzt  -  Du Patient. Statt: Ich liebe dich, ich bin dein FREUND, ich will dir nix Böses (wie z.B. 'ran an deinen Geldbeutel). Das bloße Inbetrachtziehen (Wahrscheinlich / möglich) von Andersartigkeit bringt selbst so Versteinerte ins Wanken - was diese nicht so sehr lieben ...

---------

Dieses Auftreten, dies Gehabe ist übertragbar auf so vieles um uns herum, dass ich gar nicht erst anfangen will, vergleichbares oder Parallelen aufzuzählen. Schneller, höher, weiter  -  and so on ...

Zum eher mit einem „Mangelhaft“ zu benotendem Selbst-Wert-Gefühl des Einzelnen möchte ich an dieser Stelle noch was sagen, wenn ich darf.

Ab jetzt, nach dieser „Übung“ kommen mehr und mehr Leute „zu sich“. Die brauchen keinen Jo, keinen Journalisten oder Präsidenten, keinen selbstverliebten „Gott“ mehr der ihnen sagt, was sinn-voll zu tun sei. Meier, Müller und Schulze wissen, fangen an, zu wissen. Nicht eine Atombombe explodiert, sondern X Millionen! Und das mehr oder weniger gleichzeitig, -  wie wir gerade dabei sind, zu erleben ...

ICH, der Meier, ICH, der Müller, ICH, der Schulze habe deutlich gesagt, dass ...  Na Bravo! Also, - wenn das kein Super-Gau ist ...   -

(ACHTUNG: Das aus meiner Sicht vorhersehbare, sichere grandiose Scheitern von "Vernunft" liegt hierbei, bei dem eben von mir Gesagten, nur hauch dünn neben der wirklichen, wahren "Wahrheit" ...)

 

- - - - - -

 

F             Eine der vielen Fragen, die zu beantworten wir Sie bitten möchten, ist: wie sind Sie darauf gekommen?

J              Da muss ich ein wenig ausholen. Ist das OK für Sie?

Beinahe hätte ich gesagt, ich bin erblich vorbelastet (lacht). Aber ehrlich: mein damaliger, wie soll ich sagen?: Zustand erlaubte es mir. Ich hatte gute Lehrer. Die Besten wo gibt, will ich meinen. Davon dann vielleicht später mehr, wenn Sie das interessiert. (Siehe „Na jut ...“-Passage.)

 

Wie ich drauf gekommen bin?

Ich weiß, es kursieren die tollsten Gerüchte darüber: vom pathologisch Kranken bis hin zum Außerirdischen soll der Verfasser gewesen sein. Meine übrigens auf alle der bei mir vermuteten Zustände der Schreiber von derlei erschienenem Un-Sinn Antwort wäre in jedem einzelnen Fall ein ganz dickes, fettes und obendrein zutreffendes AUCH (lacht). Das gehört aber in einen anderen Zusammenhang.

Ende 1983 lernte ich auf meiner damaligen Arbeitsstätte einen seinerzeit 18-jährigen jungen Mann, ein Auszubildender namens Espunkt Hapunkt kennen. Das heißt: nach und nach lernte ich ihn kennen, ganz allmählich also. Ganz schnell jedoch stand mein jaja: Vor-Urteil über ihn fest. Espunkt Hapunkt faszinierte mich sofort, vom allerersten Augenblick an.

Es war mir in diesem Ausbildungszentrum in dem ich arbeitete zur Gewohnheit geworden in jenen Jahren, aus dem Azubi-Pool pro Jahrgang einige heraus zu fischen, von denen ich nach dem ersten Beschnuppern annehmen konnte, eine Unterhaltung, ein kennen Bindestrich lernen könne für beide Seiten  gegebenenfalls Wert haben. Diese Selektion halte ich für im wahrsten Sinne des Wortes natürlich und richtet sich keineswegs gegen alle Übrigen. Wer mich kennt oder kannte wird von mir wissen, dass ich Niemanden quasi links liegen lasse. Ich sage nie zu Jemandem ’Du bist für mich, weil uninteressant, gestorben’. Damit würde ich gegen eine der Hauptregeln, die ich mir gegeben habe, verstoßen. Ich leihe ausnahmslos Jedem mein Ohr. Das wird oft auch gerne angenommen – meine Antworten dann schon viel weniger ...

Wo waren wir? Zurück zu Espunkt Hapunkt. Irgendwann kam es dann mal zu einem ersten und zweiten Gespräch mit uns, also zu dem, was ich ein Gespräch nenne. Und damals schrieb ich noch Briefe. Auch an Leute, die ich wohlmöglich täglich sehe und spreche. Ich schrieb auch ihm ein paar.

Übrigens: meine Briefe waren damals echt gefürchtet. Wer einen bekam dachte als erstes: O Gott! Ein Brief von Jo! Wie fürchterlich! –

(Jo schrieb seinerzeit einen von ihm sogenannten „Bericht“, den er geringfügig verändert, demnächst im Internet veröffentlichen wird. D. Red.)

 

Wie zu erwarten war, störte mich auch mal im Umgang mit Espunkt Hapunkt irgend eine Kleinigkeit, die ich beheben wollte. Folge: ich schrieb einen Brief an ihn, wohl acht Seiten lang, wenn ich mich recht entsinne. Für meine damaligen Begriffe war das ein eher kurzer.

Nach einiger Zeit konnte ich davon ausgehen, dass er ihn gelesen hat, was er, als ich ihn im Vorbeigehen danach fragte, bejahte. Ich fragte dann nichts weiter als: Zu deutlich oder zu undeutlich?, worauf er im Gehen antwortete: „Zu deutlich“ und verschwand für diesen Tag.

Dieses, sein Wort „Zu deutlich“ gab den Anstoß für mich darüber nach-, also hinterher zu denken, was ich denn so überaus deutlich in dem Brief an ihn eigentlich gesagt habe. Meine Absicht und mein Gefühl beim Verfassen des Briefes war, wie so oft vorher bei anderen Adressaten, eher im Nebulösen zu bleiben. Dem Empfänger und Leser meiner Ergüsse es zu überlassen, was genau ich gesagt habe beziehungsweise gesagt haben könnte. Auf die Art provoziere ich Fragen an mich und erfahre so ganz nebenbei auch, was verstanden und was bis dahin frag Bindestrich würdig geblieben ist.

 

Zu deutlich.“ Aha. Damit kann, ja muss ich nun was anfangen. Also setzte ich mich nach Feierabend hin, nahm den Brief Satz für Satz auseinander oder besser: unter die Lupe, und nach einigen Tagen, ich kann sagen des Zustandes höchster Verzückung, kamen dabei 50 mit Schreibmaschine getippte Seiten heraus. Diese 50 Seiten waren nur die Kurzform all’ dessen, was ich in diesen Tagen auf zahllosen Blättern schrieb. Aber ich musste mich ja auf den Auslöserbrief und dessen Inhalt beziehen.

Auch diesen Brief bekam er und mit unserer, wie soll ich sagen?, „Beziehung“ ging es bis zu seinem frühen Tod weiter.

 

F             Espunkt Hapunkt lebt nicht mehr?

J              Jedenfalls seit November ’84 nicht mehr auf dieser Welt. Er ließ sich nur ein paar hundert Meter von seinem Zuhause von der S-Bahn überrollen. Selbstmord. Mit Neunzehn. Schrecklich.

 

F             War das ein Schock für Sie? Hatten Sie das Gefühl ...

J              ... Schuld zu sein an seinem, wie sagt man so falsch wie schön: Freitod?

Ja, ich war betroffen. Sehr betroffen sogar, obwohl ich noch im selben Sommer zu ich glaube zwei Personen unabhängig voneinander sagte: der bringt sich um, war das zu hören dann doch eine Überraschung für mich. Ich meinte damals schon den echten Selbstmord, nicht den im übertragenen Sinne, zu dem ich ja auffordere, nach wie vor.

 

F             Ihm gegenüber äußerten Sie Ihre Befürchtung nicht?

J              Was heißt Befürchtung? Für mich war das ja klar. Offen Bindestrich sichtlich, so klar war das. Nur hoffte ich, dass er noch die Kurve kriegt. Und wie ich das hoffte! Gerade bei ihm. Er ist ja nicht der einzige Selbstmörder, besser: potenzieller Selbstmörder gewesen, der mir begegnete. Leider. Welche Rolle spielte ich denn schon in seinen Leben?

 

F             Hätten Sie nicht etwas tun können, damit es nicht zum Schlimmsten kommt?

J              Selbstmordgedanken hatte oder hat doch jeder Einzelne von uns mal. Früher oder später. Wie entscheidet er sich? Raten Sie mal wofür ich bin? Bei Espunkt hat das klappen müssen, wie der ’drauf war. Eben ein Perfektionist in manchen Dingen, speziell in denen, die ihm am Herzen lagen.

 

F             Der Selbstmord. In echt.

J              Sie sagen es. Leider an der falschen Stelle tat er das. Teile seines Verstandes hätte er wegschmeißen oder zur Ordnung rufen müssen. Aber genau der war es ja, der ihm das zu tun eingeredet, eingebrockt hat. Die Teile, die ihm wie auch allen übrigen Selbstmördern sagten, aus Vernunftgründen sagten, den Tod, das Ende aller Möglichkeiten als Weg zu suchen, die gehören doch auf den Müll!, - jedenfalls nicht ganz oben auf der Rangliste des To-Do hin.

Wie sage ich immer? „Wenn mir mein Verstand etwas rät, das meinem Gefühl größeren Schaden zufügen würde ...“ und das spüre ich doch schon während mein Verstand derlei denkt, „... dann erkläre ich meinen Verstand für bekloppt. Verstand, lass’ dir was anderes einfallen, dafür bist du da.“ Mein Gefühl muss das, was sich mein Verstand im Wachzustand so alles ausdenkt, ausdenken kann, nämlich ausbaden oder aushalten, was nicht immer angenehm ist. Ich selbst bin also eher mein Gefühl als mein Verstand, der ja immer nur ein Zufallsprodukt sein kann, was den Input angeht. So schlau ist der gar nicht wie er denkt, mischt sich in Sachen ein, die ihn gleich gar nichts angehen. Den kann ich gar nicht ernst nehmen, selbst wenn er die Fähigkeit besitzt, aus manchmal fast nichts sich eine Welt zu zimmern. Wenn man ihn, wie ich, im Griff hat, tut er brav seine Arbeit. Er soll und er muss mir dienen. Bringen Sie dem das mal bei, auf die nette Art ...

Selbstmord oder Mord überhaupt an Leib und Leben sich sinn-voll zurecht zu denken, darauf kann der Verstand sehr wohl kommen, lesen Sie mal ’ne Zeitung oder Ihr Blatt, was alles genau jetzt so los ist um uns herum. Möglich dadurch, wenn er sich verlaufen hat, sich verbeißt und vor allem: vergisst was wichtig, was richtig ist. Würden die Leute mehr auf ihr Gefühl hören, statt auf die Vernunft, sähe die Welt garantiert anders aus. Selbstmord an Leib und Leben ist gelinde gesagt un Bindestrich vernünftig. Man bringt sich um. Um was? Um Möglichkeiten.

 

F             ... es anders zu machen.

J              ... sagt derjenige von Ihnen, der dieses Experiment mit sich selbst machte. Hirn Dressur. Nein: Hirn Korrektur! Bravo! Hat es Ihnen geschadet? Fühlen Sie sich jetzt erheblich dümmer geworden?

Übrigens: der Satz vorhin mit den Möglichkeiten stammt von C.F. von Weizsäcker, glaube ich. Ich will mich hier aber beim Nennen von Quellenangaben sehr zurückhalten. Würde ich anfangen das zu tun, müsste ich bei Adam und Eva beginnen, woher ich was habe, was eindeutig den Rahmen hier sprengen würde. Vor Ihnen sitzt eine mögliche Quersumme von sehr vielen Zutaten. Und das, was mir grad einfällt hier zu sagen, schwimmt wie Fettaugen oben auf der Brühe, jetzt. Wenn ich umrühre, schwimmen andere oben.

Nochmal: wäre Selbstmord vernünftig, hätten sich durch die Äonen zumindest die Vernunftbegabten, die Vernünftigen oder die, die sich dafür halten, alle umgebracht. Vielleicht haben gerade sie’s ja auch? Wer weiß? Aber mal so gesehen: wäre es ein großer Verlust, wenn sich einige der heutigen oft bloß selbsternannten Intelligenzbolzen, in Politikerkreisen übrigens häufig anzutreffen, ums Leben brächten?

Aber im ernst: Was waren, was sind das für Leute, die, nicht die Dümmsten von uns, wie sie selbst als letzte Botschaft an die Hinterbliebenen sagten nach der Ausübung des Jo’schen Virenscanners im Tod – was, ja WAS zu finden hoffen? Ein Ende. Na, bitteschön. Ich finde das traurig. Nicht nur, weil es traurig und zudem überflüssig ist, sondern mit jedem Menschen ein Universum stirbt. Also egal sein, gar freuen kann ich mich darüber nicht, dass bzw. wenn jemand stirbt, oder sonst wie zu Tode kommt. Es ist immer ein unersetzlicher Verlust, in jedem einzelnen Fall. Um das zu sagen, stimmte ich diesem Treffen hier zu, wie Sie wissen.

 

F             ... und wir danken Ihnen dafür.

J              Der Jo sagt: also Leute killt nicht euch selbst oder Andere, was ihr zwar tun könnt, aber nur, weil ihr so abartig blöde seid, sondern nur einige wenige der Denk Bindestrich weisen, die irren und wirren Mechanismen in euerm Kopf! Fragt euer Gefühl, was ’raus oder zumindest ins positivere verändert werden soll. Der Verstand schafft das dann schon über kurz oder lang, mit den neuen Parametern umzugehen. Es lohnt sich. Daniel Barenboim sagte mal: man muss über Gefühle denken und über das Denken fühlen  -  lernen. Ganz meine Meinung übrigens (hier nochmal: ist z.B. auch die Meinung von U. Warnke, wenn ich mich nicht irre).

 

F             Am und im Leben bleiben also. Auf jeden Fall?

J              Am und im Leben bleiben, ja! Schon wieder so ein Ergebnis, so ein Satz aus der Übung, nehme ich mal an. Sie sind vor einem Selbstmord gefeit. Auf jeden Fall? Weiß ich nicht. Haben Sie schon sämtliche zur Auswahl stehenden Lebensinhalte gelebt? Also ich noch lange nicht. So lange auch nur eine Lebensweise übrig ist die sich von den vorigen unterscheidet, habe ich Lust, sie auszuprobieren, auch diese auszuleben. Und die Zeit tut ihr übriges ... Wie sagt Nietzsche: Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt auch fast jedes Wie. Nach geglücktem Aufräumen im Verstand sehen das Warum und das Wie ganz anders aus als vorher ...

Mal ’ne Frage: Die Zurechtrückung Ihres Verstandes – hat Ihnen das viel Mühe gemacht?

 

F             Schweiß und Tränen. (teilweise von Jo gestrichen.)

J              Da sehen Sie mal, mit wem Sie sich da anlegten, wen Sie sich zum Feind machten. Im eigenen Haus!

F             Der Verstand, meine Vernunft wehrt sich ...

J              ... mit Händen und Füßen! Mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, die er hat, die ihm einfallen. Und die sind ja immer, lassen Sie mich sagen: in Grenzen, vernünftig.

 

( Anmerkung: )

Ich verstehe Sie sehr gut bei dem, was Sie da durchmachten, glauben Sie‘s mir, bitte (Wenn ich im Folgenden "ich" sage, rede ich aber nicht von mir persönlich ...).

Jedweder neue Anfang bedingt ganz zwangsläufig immer ein mehr oder weniger „Ende“ (auch bzw. sogar gefühlsmäßig ist das negativ in uns besetzt) von bislang als sicher Gewusstem. Wirklich Gewusstes, das mich doch bis dahin, bis hierhin und bis heute „sicher“ gebracht hat. Bis ich es durch dieses „Spiel“, diese Turnübung infrage zu stellen anfing. Es hat mich einigermaßen „sicher“ durch’s bisherige Leben geleitet gehabt. Davon Abschied zu nehmen oder gar zu sollen fällt schwer, sehr schwer. Ich weiß das.

Wenn es da nicht diese „neue“ Erkenntnis über Vieles bzw. eigentlich „Alles“ gäbe, die es durch diese „Übung“ Jo’scher Bauart gäbe, wozu ich mich es auszuprobieren habe blödsinnigerweise überreden lassen.

Komisch nur: Das „Neue“ überzeugt mich, ja! Diese neue Erkenntnis überzeugt mich, und sogar meinen Verstand, - wer hätte das gedacht?

Warum? Warum tut es das? Welcher „Zauber“ wirkt da?  -  Antwort: Weil sie, diese Erkenntnisse, mir so seltsam/merk Bindestrich würdig vertraut vorkommen. Die, genau die habe bzw. hatte ich mal, vor Ewigkeiten in mir erkannt, wahr-ge-nommen (!) gehabt. Ich habe sie halt irgendwann und aus welchen Gründen auch immer beiseite geschoben (= Platz geschaffen, für …?) als im Leben zu „unpraktisch“ erkannt/be“notet“, vielleicht. DA sind sie aber. Nach wie vor! Das "Bessere" in uns lauert latent auf seine Chance doch endlich "zur Welt" kommen zu dürfen. Jeder spürt das, hat das in sich.

Was hier, bei dieser von mir empfohlenen „Übung“ passiert ist also eher und überhaupt ein „Wiedererkennen“ von altbekanntem! Hurra! , wir freuen uns. –

Gleichzeitig, d.h. im wirklich selben Moment des Wiedererkennens (die Freude ist groß!), ist der furchtbare „Schreck“ über das „Keinerlei-Erfahrung-Damit-Haben“ derart schlimm für den/für meinen Verstand, dass er mir davon abrät, diesen Weg womöglich noch weiter zu gehen. Er „kennt“ sich schlicht damit nicht aus, er fürchtet sich. ER, der Verstand. DAHER kommt sein „Nein“. Ein zugegeben allemal vernünftiges „Nein“.

Ich sagte ja vorher schon, dass es, trotz der pausenlosen/permanenten echt „sinnvollen“ Einwände des Verstandes  g e g e n  ein „weiter-so“ in der Natur der Sache, hier: des Verstandes, liegt, trotzalledem weiter zu machen. Die Neugier siegt, hoffentlich. Woher kommt DIE denn, abgesehen von der Wiedersehensfreude?

Unser Verstand fühlt sich auf, wie ich immer sage: auf den ausgetretenen Waldwegen (= deswegen, weil wir ständig dieselben „sicheren“ also „gewussten“ Wege beschreiten) schlicht und ergreifend sicherer, wenn da nicht unser neugieriges Gefühl wäre. Denn genau DAS erinnert uns daran, was mal da war, in uns/in mir war. ERINNERT MICH DARAN. Iss‘ doch ulkig, wa? (Über ein „Schlechtes Gewissen haben“ rede ich hier lieber nicht … „Man“, = wer auch immer (als Leser dieser Zeilen), wird es mir danken, gell?  -)

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Das kann auf den Magen schlagen. Ich weiß es. Warum, in Teufels Namen, macht „man“ dann doch mit dieser Methode weiter, trotz der recht „vernünftigen“ Hilfeschreie? Es sind die Antworten in der Gedankenkette. Sie sind alle, jede für sich, wahr, komplette Wahrheiten sogar. Bis zum nächsten oder übernächsten Satz. Der ist dann noch wahrer als der davor. Das spürt Jeder. Mittendrin aufhören is’ nicht, kommt nicht gut und fühlt sich schlecht an. Also macht „man“ mit meiner Methode so weiter bis zur scheinbar „letzten“ Wahrheit, jedenfalls der letzten, die einem selbst einfällt, die aber um Einiges weiter geht als das, was man bislang sich getraute zu denken. Wer mal damit angefangen hat, der kann so schnell nicht wieder aufhören (liegt an / in der Natur der Sache. Der Verstand / die Logik hat auf seinem ureigenstem Gebiet Blut geleckt ...).

Dabei werden die Berge von angehäuftem Wissen, die oft genug bloß Informationen ohne scheinbar jeden Wert darstellen, im Kopf nur umgestellt, umgebaut. Genauso, wie ein Haufen tausender verschiedener LEGO-Steine dazu benutzt werden kann, ’ne Ritterburg oder ein Raumschiff zu basteln. Ganz nach Lust und Laune.

 

Damals, zu der Zeit, als ich das schrieb, konnte ich nur mit Schreibblock und Kugelschreiber bewaffnet meine Wohnung verlassen, weil mir an den unmöglichsten Orten dazu immer noch was eingefallen war  ... Den „Freitod“ auch nur für annähernd sinnvoll zu erachten ... das kam nie dabei heraus, also bei meiner Methode jedenfalls nicht. Und darüber hinaus, weder vorher noch nachher, auch nicht, jedenfalls nicht ernsthaft. Theoretisch natürlich schon.

Damit lass’ ich’s mal gut sein. Mir lag nur viel daran, etwas zu diesem Thema zu sagen, wegen dieser vielen überflüssigen Toten da draußen. Sorry, dass es ’n bisschen mehr wurde ...

(... hier fehlt ein Absatz, und dieser hier eben gehört wahrscheinlich an eine andere Stelle, die sich aber nicht mehr rekonstruieren ließ ...)

Ein "Schnipsel", der vielleicht hier her passt:

J              "Denken" tu' ich schon lange nicht mehr. Nee nee ... -  Mein Gefühl schickt Botschaften an den (meinen) Verstand. "Denk' mal darüber nach!" Mein Gefühl ist also der Auftraggeber und gleichzeitig der Chefkontrolleur für die Endabnahme des dann Gedachten. Mein Gefühl "weiß" ganz genau, was das "Richtige" / "Falsche" ist. Dieses "Richtige" dann zu TUN  -  dazu braucht es, mein ansonsten "stummes" Gefühl, den Verstand samt Körper. In dieser Welt. Dazu muss er taugen. Naja, für (rein?) Verstandesmenschen wie Sie es wohl sind, ist das, diese Praxis, vielleicht schwer nachzuvollziehen, -  nehme ich mal an.

 

- - - - -

 

Der Kult um vertraute verstorbene, also tote Mitglieder von uns Menschen, gilt bei Paläoanthropologen bzw. Anthropologen überhaupt, als einer der ältesten. Wie kam es dazu? Hierzu eine kleine, von mir zusammengebastelte (erfundene oder gefundene?) Story (anzusiedeln bei Homo Erectus / Homo Heidelbergensis) :

Eine Gruppe von unseren Altvorderen legt sich nach dem Verspeisen von Onkel Otto mit (seinem Volumen entsprechend) vollen Bäuchen zur Nachtruhe hin. Nach einiger Zeit wacht einer der so Gesättigten völlig verstört auf und weckt seine noch schlaftrunkenen Genossen. Er erzählt ihnen in anschaulichen, recht lebhaften Bildern, dass Onkel Otto, also der Onkel, der schon fast anfing zu stinken, bevor wir ihn garten und aßen, gerade eben bei ihm gewesen sei und dabei ganz fürchterlich tobte. So sehr tobte, wie man ihn sonst nicht kannte oder es ihm zugetraut hätte (Onkel Otto war ein sonst eher ruhiger Mitbewohner der Sippe, entnehmen wir dieser Schilderung). Jedenfalls läßt sich der Clan vom Erzähler dieser „un-heimlichen Begegnung“ überzeugen, sammelt die gestern in die für Abfälle aller Art gedachten Ecke geworfenen Überbleibsel von Onkel Otto auf, legt diese mit den von ihm in Stein gehauenen oder auch aus Holz geschnitzten Lieblingsspielzeuge ein gutes Stück von ihrer Unterkunft weit ab und packt viele möglichst große, schwere Brocken darauf. Das deswegen, damit Onkel Otto keinen Grund mehr hat, „sauer“ auf die Gruppe zu sein und, bitte!, ja bloß nicht wiederkommt, zum „Wiedergänger“ wird.

Dass das nicht „wirklich“ sondern nur ein Traum von dem unabsichtlichen (eher ängstlichen) Begründer einer neuen Ein-Sicht war (und Schilderungen dieser Art häuften sich seinerzeit  mit zunehmenden sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten), wissen wir Nachfahren nicht erst seit Sigmund Freud. Unserem „Helden“ hier sagte das nur niemand. Damals.

Dann, als Träume als solche von dem, was wir zur Zeit Wirklichkeit nennen*, separiert wurden, war der „Brauch“ aber längst etabliert. Der Kult überlebte, nur mit manchmal ganz phantastischem Firlefanz behängt. Bis auf unsere Tage ...

Die Trauerbewältigung über den Verlust eines geliebten Menschen ist immer eine sehr intime, wie ich finde. Und von mir aus betrachtet, geht sie niemanden etwas an ...

 

Der Tod

 

Ich fürchte nicht den Tod, der mich zu nehmen kümmt;

Ich fürchte mehr den Tod, der mir die Meinen nimmt.

 

Friedrich Freiherr von Logau

 

 

* = Dreidimensionales Leben / Universum  -  „nur“ eine Projektion, ein Hologramm? Wie aufregend! Fragen Sie dazu mal Stephen Hawking oder, noch besser, Harald Lesch. Der weiß alles (lacht) ...

Aber warten wir doch lieber auf den Quantencomputer ... -  Bis der irgendwann mal in Serie geht nutzen wir die Zeit mit dem verköstigen und inhalieren einer Doku über/mit Amit Goswami: "Der Quanten Aktivist" (als mp4 im www zu finden).

 

- - - - - -

 

 

( Auch dieser Teil gehört eigentlich an eine andere, sehr viel frühere Stelle gesetzt.)

 

F             Wir wollten wissen, was die Gründe für Sie waren, dreißig Jahre mit der Veröffentlichung zu warten?

J              Achso, ja. Sie haben nicht vergessen, dass ich wusste, wie das wirken wird? Nein? Gut.  Denn auch dieses Wissen bremste mich ab. Der wirkliche Hauptgrund erstens, zweitens und drittens war aber: ich wollte mein Leben so normal weiter leben wie bisher. Ungestört durch so was wie zum Beispiel Journalistenfragen ... (lacht)

F             Wir dürfen aber schon noch weiter neugierig bleiben?

J              Ja ja. Ach, wissen Sie – heute bin ich dreißig Jahre älter als damals, wache jeden einzelnen Morgen wie ehedem auf und freue und wundere mich darüber, dass ich noch da bin. Heute stört mich der Rummel um meine Person fast nicht mehr. Nicht mehr so ...

F             Er wird wohl eher noch zunehmen.

J              Malen Sie nicht den Teufel an die Wand! (Droht mit dem Finger.)

Aber noch mal an dieser Stelle: Alles, was ich Ihnen auf Ihre Fragen an mich antworte oder sonst wie davon losgelöst sage und was Sie drucken wollen (oder auch nicht), ist meine ganz persönliche noch dazu derzeitige Meinung. Derzeitig deswegen, weil ich ja offen bin für Zukünftiges. Kein Gott kann wissen, was Sie, ich oder sonst wer in den nächsten fünf Minuten machen werde. Die Zukunft ist und bleibt offen. Das ist auch gut so. Die ganz spezielle Mischung von Erfahrungen, Wissen und Glauben (= "für wahr halten"), die hier und jetzt vor Ihnen sitzt, die gibt’s nur ein mal.

Niemand der Leser sollte auf den Gedanken kommen, ich wolle ihn oder sie irgendwie „belehren“ oder so was in der Art. Wenn man meine Ergüsse hier als An-Regung annimmt oder versteht, fühle ich mich richtig verstanden. ... Überzeugen zu wollen, selbst das liegt mir fern, hier, auf diese Art. In Einzelgesprächen sieht das dann schon ganz anders aus ...

Übrigens mal ’ne Frage: haben Sie schon das Buch „Psychopolitik“ von Byung-Chul Han gelesen? Nein?

 

Aber, um auf Ihre Frage zurück zu kommen „warum jetzt?“. War doch richtig, oder?

 

F             Wie kam es denn dazu, vor ein paar Monaten erst, zur Veröffentlichung?

J              Ich sagte ja schon, dass mir während des Schreibens die Besonderheit dessen, was diese Methode im Kopf „anrichtet“, bereits bewusst war, was Jeder, der das mal machte, für sich nachvollziehen kann.

Natürlich war ich, ebenfalls zu dieser Zeit, also Frühsommer 1984, voller Enthusiasmus, volltrunken sozusagen und meinte, die Welt damit sogleich beglücken zu müssen. „Freut Euch!“  -  Die wenigen Andeutungen, die ich einer handvoll Kollegen oder Bekannten von mir seinerzeit darüber machte und dann deren Reaktion darauf, ließen mich aber von diesem Unternehmen alsbald Abstand nehmen. Nicht zu vergessen: in den ca. 12 Exemplaren des „Berichts“, verteilt an genauso viele Adressaten, waren mehrere Seiten des ursprünglichen 50-Seiten-Briefs an Espunkt Hapunkt ja enthalten. Keiner, niemand rührte sich – nicht nur darauf nicht.

Auch dachte ich, ich müsse mir einen Text erst noch zusammenbasteln, der dermaßen zu-trifft oder nützlich ist, um mit dem „Zerlegen“ ohne jeden weiteren Schnickschnack oder Umwege gleich zu den tollsten, wahrsten Wahrheiten führt. Dabei, bei dem Gedanken das in Angriff nehmen zu wollen, blieb es aber. Irgendwann, Jahre später erst, kam ich dahinter, dass der Grundtext völlig unwichtig ist. Aus nahezu Allem läßt sich das extrahieren, was dann immer, zu guter Letzt, dasselbe ergeben wird. Schon ein einzelnes Wort wie z.B. "Punkt" reicht völlig aus, die Sache zu starten.

 

Durch verschiedene innere aber doch eher äußere Einflüsse auf meinem weiteren Lebensweg, war ich lange, sehr lange davon abgelenkt. Ich dachte von den jetzt dreißig bestimmt wenigstens 25 Jahre überhaupt nicht an dieses „Ei“, nur manchmal, ganz kurz, fiel es mir wieder ein, kam mir quasi „in den Sinn“ zurück. Immer verbunden mit denselben, euphorischen Gefühlen. Wirklich weiter oder einfach nur mehr als das damals verfasste, habe ich dann nicht geschrieben gehabt.

 

Erst vor ungefähr einem Jahr kam ich gedanklich erneut darauf. Die besondere Situation, die mich mit einer der ganz wenigen Personen hier über viele Jahre verband und noch verbindet, sorgte dafür, mir zu überlegen, wie ich dieses Ding doch noch „zur Welt kommen“ lassen könnte. „Gestorben“ war es in mir nie.

Schon in Berlin, das ich im Herbst 2004 verließ, kam mir die Sache mit dem mir damals möglich gewesenen veröffentlichen im Internet in den Sinn. Das war so um das Jahr 2002 / 2003 herum. Dann, Anfang Februar 2004 gab mein PC den Geist auf, ich konnte und kann mir bis heute keinen wirklich neuen, geschweige denn zusätzlich einen Internet-Anschluss leisten. –

Liebe Leute ( damit meinte er uns ), ich habe Ihnen vorhin manch’ Persönliches von mir gesagt auch über die Umstände, in denen ich lebe. Unterstehen Sie sich, davon auch nur Andeutungsweise zu berichten. Versprochen? ( Wir versprechen es. )

 

Wie bereits erwähnt, letztes Jahr überdachte ich mir einen Schlachtplan und verbrachte doch eine längere Zeit als geplant damit, welche Form ich dem Ganzen geben sollte.

 

Meine Bekannte bot mir schließlich an, „die Sache“ ins Netz stellen zu wollen. Was dann ja auch geschah. Zum Dreißigsten. Na bitte.

In aller Kürze ist das die Geschichte, die Sie hören wollten, nehm’ ich mal an. Obwohl ich erwähnen muß, dass sich das als derart schwierig gestaltete, dass ich schon dachte, die Götter, denn ein einzelner Gott alleine reicht nicht aus mich zu stoppen, die Götter haben was dagegen, das, für Alle dann sichtbar, erscheinen zu lassen ...  Uff!

 

*

 

 

Der Schluss. Auch „lose“, sorry

 

... / ...

 

J              ... naja, wenn Sie meinen, die Weltgeschichte in „vor“ und „nach“ dieser Sache einteilen zu müssen ...

Etwas anderes wird hier aber auch immer deutlicher, finde ich. Denn andersrum wird ein Schuh ’draus. Wie armselig ist diese Welt geworden, wenn sie jemanden wie mich, den Jo, für dermaßen übertrieben, affenartig toll findet? Bevor ich mich darüber überhaupt erst freuen könnte, müsste dieser Zustand der Armseligkeit behoben werden. Diese sich selbst bzw. zeitweilig nach der „Übung“ sich als Totgeburten Bezeichnenden zu sich selbst zu bringen ... Ich arbeite daran, wie Sie jetzt wissen.

 

F             Kam es Ihnen nie in den Sinn, Ihr ...

J              ... „Werk“ in klingende Münze zu verwandeln? Das wollten Sie mich doch gerade fragen, stimmt’s? Ich sehe den typischen Onkel Dagobert-Blick bei Ihnen. Nein, nie. Was ich geschenkt bekam, verschenke ich weiter. So einfach ist das. Ich heiße ja nicht Jobs oder Zuckerberg. Die Arbeit oder das Vergnügen damit haben jetzt die Anderen. AUCH!,  -  wer’s annimmt, halt. Die Übrigen lassen’s bleiben. Auch gut.

 

Aber noch was: Also wenn icke als Gott-Vater die Absicht hätte, eine Teil-Schöpfung von mir retten zu wollen, die Menschheit, und würde meinen Sohn mit diesem Auftrag losschicken „nu mach’ mal!“, hätte ich vorher zu ihm gesagt: „Junge,  -  det überlebst De nich’. Gloob’ mir, ick kenn’ meine Pappenheimer ...“

 

Das ist, glaub’ ich, ein schönes Schlusswort geworden, oder?

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden sollte... (lacht).

Alles andere, schon längst Fertige in meinem Kopf ...  Das heißt, nicht eigentlich im Kopf, es steckt in meinem Gefühl. Verschlüsselt, sozusagen. Ich muss oder müsste es nur wieder rückübersetzen, worin ich aber Übung habe. Dazu, auch wie z.B. meine Gedanken über die Natur/das „Wesen“ des Lichts (da ist noch längst nicht alles gesagt worden) oder zur Lösung unseres Energieproblems, „dunkle“ Materie/Energie im Kosmos (lt. H. Lesch haben wir „… da irgendwas ganz grundsätzlich nicht verstanden“) … zu all’ dem, kommt dann schon noch was von mir. Warten Sie’s ab.

 

F             Noch mal dreißig Jahre?

J          Nee nee, diesmal werde ich wohl weniger Zeit verstreichen lassen ...  Aber mal sehen, was ab jetzt, ab morgen oder übermorgen noch so alles passieren wird. Halbe Ortschaften tun sich zusammen und sagen, ab dann und dann machen wir alles anders ...  Globalisierungsskeptiker sind mit "Share Economy", "regionalerem Kreislauf" bis hin zu "Couch-Surfing" schon auf dem richtigeren Weg, der aber nur eher oberflächlich was ändert, aus meiner Sicht. Mal schaun. Wir werden’s erleben.

 

F             Herr ..., wir danken Ihnen für das Gespräch.

J              War’s das? Nochmaaaal! ... ( lacht )

 

 

Jo übergab uns vor der Verabschiedung eine Liste mit ein paar Dutzend Namen von Personen darauf, die ihm in seinem Leben  auch (!)  begegnet sind.

Er regte an, diese aufzusuchen und sie nach ihrer Meinung, unabhängig voneinander, über ihn zu befragen. Und, sollten diese dem zustimmen, auch mit seinem Segen veröffentlichen zu dürfen.

Jo: „Ganz egal, was für Aussagen, Beschreibungen diese Personen Ihnen gegenüber über mich dann machen werden, ALLE sind wahr, treffen zu. Wirklich wahr für diese Leute. Und vor allem:  s o  bin ich ja auch! Also „nicht nur“ sondern AUCH. Ich bin so Vieles, AUCH. (Daraus folgt ganz natürlich, dass ich EINES nicht bin, nicht sein kann: beschränkt in irgendeiner Weise. Und schon gleich gar nicht frei- oder mutwillig.) Dieses „auch“ ist eines der Zauberwörter im Leben ...“

 

 

 

Lesen Sie im nächsten Heft:

HDI 1984 über Egoismus und Ehe, den

„Joker“, Religionen („In den ’Bibel-Gürtel’ der

USA haben sich anscheinend noch keine

christlichen Missionare getraut...“ und warum

Königin Elizabeth II. einen ihrer Jobs los

werden wird), Richard Wagner und Eminem

(„... der war mal richtig schön wütend, der

Kleene“), Olympia-Eröffnungsfeier Sydney

2000 und Jo’s Reichtum: „Das hier, das ist

meine Welt“.

Auf die Frage, was für ihn das größte Glück

bedeutete bzw. wäre, antwortete Jo:

„Mein Leben. Mein Leben, getanzt von Pina

Bausch und -   Groucho Marx ...“

 

Ab Ausgabe ...  beginnen wir exklusiv mit dem

Abdruck des „Berichts“ von 1984.

 

 

 

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